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Pedercini Kawasaki: Leon Haslam winkt ab, West hofft

Von Ivo Schützbach
Teamchef Lucio Pedercini will in der Superbike-WM 2017 einen Spitzenpiloten auf seine Kawasaki ZX-10RR setzen. Dieses Jahr schafften es überraschend zwei Fahrer auf seinem Motorrad in die Top-5.

Noch nie war das Pedercini-Team so erfolgreich wie in der Superbike-WM 2017: Dauer-Ersatzpilot Anthony West preschte im Regen von Sepang auf Platz 5, im zweiten Rennen in Katar gelang Leon Haslam das gleiche Kunststück – im Trockenen!

So langsam sickert bei Pedercini ein: Dank guter Unterstützung von Kawasaki sind sie längst nicht mehr das Hinterbänkler-Team, welches um die letzten Plätze kämpft. Um diesen Trend beizubehalten, hat WM-Vermarkter Dorna Pedercini nahegelegt, 2017 nur noch ein Motorrad mit einem guten Piloten zum Einsatz zu bringen und auf das zweite mit einem Bezahlfahrer zu verzichten.

«Ich stimme der Dorna zu, ein zweites Motorrad setze ich nur ein, wenn ich mit Saeed Al Sulaiti weitermache», erklärte Pedercini SPEEDWEEK.com.

Von zahlreichen technischen Problemen geplagt, hat der Katari von der Pedercini-Kawasaki die Nase voll – er versucht für 2017 eine Ducati Panigale zu bekommen und möchte als zweiter Pilot im Barni-Team andocken. Teamchef Marco Barnabó fordert inzwischen aber um die 800.000 Euro Mitgift.

Bei Pedercini läuft es auf einen Fahrer hinaus

«Ich wollte Haslam schon vor Katar mit Wildcard in Donington fahren lassen, aber sein BSB-Team war dagegen», bemerkte Lucio Pedercini. «Sein Einsatz hat dem Team geholfen. Anthony West ist ein sehr guter und schneller Fahrer, mit ihm wussten wir aber nie, wo wir mit der Abstimmung unseres Motorrads stehen. Anthony macht alles mit Talent, wir wussten nicht, in welche Richtung wir mit dem Set-up müssen. Das lag auch daran, weil Anthony jede Woche auf einem anderen Motorrad saß. Für 2017 möchte ich einen Spitzenfahrer, West und Haslam können auf dem gleichen Level fahren.»

Wie immer ist es eine Frage des Geldes. Pedercini: «Ich habe viele Treffen mit Sponsoren, das Budget ist aber noch nicht gesichert. Doch ich bin nahe dran. Ein Spitzenfahrer würde mir helfen. Deshalb habe ich auch Leon in Katar fahren lassen, ich bekam einige positive Rückmeldungen von meinen Sponsoren.»

Aus der Verpflichtung des Engländers für 2017 wird nichts. Kawasaki betont zwar, dass die ZX-10R des Pedercini-Teams jene ist, die den Werksrennern der Weltmeister Jonathan Rea und Tom Sykes am nächsten kommt, für Haslam ist das aber nicht genug.

«Das Team hat reichlich Material rumstehen und kniet sich auch echt rein», betont der 33-Jährige. «Wenn man aber mit dem Werksteam verglichen wird, ist das schwierig. Im zweiten Rennen in Doha bin ich dieselben Rundenzeiten gefahren wie 2015, als ich mit der Werks-Aprilia gewonnen habe. Das ist nicht übel. Wir hatten alle Informationen vom Werksteam, aber das ist nicht dasselbe für das Pedercini-Bike. Potenzial ist vorhanden, aber Kawasaki und Ducati sind allen anderen einen Schritt voraus. Mit diesem Motorrad kämpfst du also um Rang 5 – musst dabei aber Aprilia, Yamaha, Honda, BMW und MV Agusta schlagen. Das sind neun weitere Motorräder, die du besiegen musst, um vielleicht auf das bestmögliche Resultat Platz 5 zu kommen – daran habe ich kein Interesse.»

Für Anthony West ist seit Monaten klar: Für ihn ist Pedercini Kawasaki für 2017 erste Wahl, wenn das Gehalt stimmt.

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