6h Silverstone: Zwischenstand vom WEC-Rennen
Toyota dominiert erwartungsgemäß den dritten Saisonlauf der FIA WEC in Silverstone. Nach knapp zwei Rennstunden liegen beide japanischen Hybrid-Renner locker an der Spitze des Feldes. Der TS050 Hybrid von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López fährt dabei vor den Teamkollegen Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso. Alle anderen Wettbewerber im 34 Wagen starken Feld haben bereits Rundenrückstand.
Schon zu Beginn des Rennens setzte sich Kamui Kobayashi im von Pole-Position gestarteten TS050 Hybrid durch und übernahm die Rennführung. Bei den privaten LMP1 gab es dagegen gleich mächtig Chaos. Stéphane Sarrazin im BR/Dallara von SMP Racing und Mathias Beche im Rebellion R13 kollidierten direkt in der ersten Kurve miteinander. Auch Rebellion-Teamkollege Neel Jani wurde in die Situation hineingezogen, indem er beiden drehenden Autos ausweichen musste. Alle drei LMP1 verloren somit schon auf den ersten Metern den Anschluss an die vorne wegfahrenden Toyota. Die Rennleitung machte später Sarrazin für den Kontakt verantwortlich und belegte ihn mit einer Durchfahrtsstrafe.
Somit war zunächst der zweite BR/Dallara von Mikhail Aleshin der nächste Toyota-Verfolger. Jedoch verlor der Russe über drei Sekunden pro Runde auf die Hybrid-Renner, weswegen er die Toyota nur sehr kurz im Blick hatte. Knapp 45 Minuten im Rennen gab es dann schon das nächste Drama im SMP-Lager. Kurz nachdem Aleshin den ersten Boxenstopp absolviert hatte, rollte er auf der Strecke aus. Mächtig Rauch aus dem Auspuff deutete auf einen Schaden im Bereich des Antriebsstrangs hin. «Ich spürte plötzlich einen Power-Verlust und dann hatte mir das Team die Anweisung gegeben, das Fahrzeug abzustellen», berichtete Aleshin.
Wenig später folgte dann der nächste LMP1-Schlamassel, als beim ENSO CLM-NISMO in der Box der Unterboden gewechselt werden musste. Als Folge der vielen Zwischenfälle hatten die Toyota innerhalb der ersten Rennstunde alle anderen Fahrzeuge aus der großen Prototypen-Klasse überrundet. Als sich das ganze Geschehen schließlich etwas gesetzt hatte, gab es kurzzeitig einen Wechsel an der Spitze. Sébastien Buemi überholte Teamkollege Kobayashi. Doch schon beim nächsten Boxenstopp, als Fernando Alonso und Mike Conway die beiden Toyota übernommen hatten, stellte sich die alte Reihung wieder ein.
Ähnlich wie in der LMP1-Klasse ging es auch in der GTE zu Rennbeginn gleich zur Sache. Pole-Setter Olivier Pla kam im allgemeinen Getümmel der Hatz auf die erste Kurve von der Strecke ab, da er nach Kontakt mit einem LMP2 einen Dreher vermeiden wollte. Dadurch fiel der Ford-Pilot auf Position sechs in der Klasse zurück. Die Führung übernahm Kévin Estre im Porsche 911 RSR, der Platz sechs losgefahren war. «Ich habe eine gute Linie gefunden und konnte in Kurve zwei schon alle anderen im Rückspiegel sehen», grinste der Franzose.
Der Ferrari von Sam Bird stellte sich im weiteren Rennverlauf zunächst als der stärkste Rivale des Porsche heraus. Doch je länger das Rennen dauerte, desto weiter kamen die Ford GT wieder nach vorne (auch der zweite amerikanischen Werkswagen hatte beim Start Boden verloren). So dauerte es lediglich bis zur anderthalb-Stunden-Marke, dass Andy Priaulx die Klassenführung von Estres Wagenpartner Michael Christensen übernehmen konnte. Kurz darauf sicherte sich auch Stefan Mücke, der im von Klassen-Pole gestarteten Ford mittlerweile Platz nahm, die zweite Position. Porsche-Pilot Christensen fiel im weiteren Verlauf sogar bis auf den vierten Platz hinter den Bird-Ferrari zurück. Grund: Der 911 RSR hatte Probleme mit dem Reifenverschleiß.
Stand nach knapp zwei Stunden
Conway/Kobayashi/López (Toyota)
Buemi/Nakajima/Alonso (Toyota)
Lotterer/Jani (Rebellion)
Sarrazin/Orudzhev (BR/Dallara)
Beche/Menezes/Laurent (Rebellion)
GTE-Klasse
Priaulx/Tincknell (Ford GT)
Mücke/Pla (Ford GT)
Rigon/Bird (Ferrari 488 GTE Evo)
Christensen/Estre (Porsche 911 RSR)
Sørensen/Thiim (Aston Martin Vantage AMR)