Wegen Krim-Krise: Droht SMP Racing Ärger?
SMP steigt in diesem Jahr mit zwei Oreca in die Sportwagen-WM ein
Das Motorsportprogramm von SMP Racing hat in den vergangenen zwei Jahren inflationäre Züge angenommen. Aus dem Nichts ist das von der russischen SMP Bank finanzierte Team aufgetaucht und in einer unüberschaubaren Anzahl von Nachwuchs-Formelserien und im Sportwagen- und GT-Sport aktiv. SMP Racing tritt zum einem als Sponsor auf, setzt dazu auch selbst Fahrzeuge ein oder mietet sich bei anderen Teams ein. In diesem Jahr startet das russische Team unter anderem mit zwei Oreca-Nissan, die von AF Corse eingesetzt werden, in der LMP2-Klasse der Sportwagen-WM FIA WEC. Dazu laufen alleine vier Ferrari 458 Italia, ein GTE-Modell und GT3, in der European Le Mans Series (ELMS).
Hinter dem Team steht die russische SMP Bank der Milliardärsbrüder Boris und Arkadi Rotenberg. Boris Rotenberg, der sich um SMP Racing und deren Rennfahrernachwuchsprogramm kümmert, tritt in einem Ferrari 458 Italia GT3 auch selbst in der ELMS gemeinsam mit dem ehemaligen Ferrari-Formel-1-Piloten Mika Salo an. Die Brüder wurden nach den Vorfällen um die Krim nun auf die Sanktionsliste der USA gesetzt.
Medienberichten zu Folge gelten die beiden Rotenberg-Brüder als enge Bekannte und einstige Judo-Sparringspartner von Russlands Präsident Wladimir Putin und hätten alleine durch Regierungsaufträge für die Winterolympiade in Sotchi Aufträge im Wert von mehr als fünf Milliarden Euro erhalten.
Gemäss der in dieser Woche veröffentlichten Sanktionsliste der USA sollen ausländische Konten der Brüder eingefroren werden. Die US-Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard haben offenbar bereits Karten von SMP-Bank-Kunden gesperrt, obwohl gegen die Bank selbst keine Sanktionen verhängt wurden.
Pikant: In der WEC und ELMS werden die Oreca-Nissan und die Ferrari von AF Corse eingesetzt. Das Team von Amato Ferrari setzt ebenfalls auch zwei Ferrari 458 Italia GT3 des Team Ukraine in der ELMS ein.