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24h Le Mans: Gedanken zum Startfeld des Klassikers

Von Martina Müller
Gerade in der Nacht bieten die 24h von Le Mans ein besonders Flair

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Nachdem der ACO während einer Internet-Pressekonferenz die Teilnehmer der diesjährigen 24 Stunden von Le Mans verkündet hat, analysiert SPEEDWEEK.com das Feld der 85. Ausgabe des legendären Rennens.

Immer in der 24. Kalenderwoche eines Jahres feiert der internationale Motorsport im Nordwesten Frankreichs sein größtes Sportwagen-Fest. So werden bei der 85. Ausgabe der legendären 24 Stunden von Le Mans (17./18. Juni) auch in diesem Jahr wieder 60 Rennwagen von hochkarätigen Teams um die Krone auf der Langstrecke kämpfen. Wie seit 2012 üblich, ist das große Rennen auch gleichzeitig des Highlight der Sportwagen-WM (FIA WEC), mit dessen Feld sich SPEEDWEEK.com bereits hier beschäftigt hat. «Der Langstrecken-Sport ist absolut gesund. Das on-track Spektakel wird phantastisch sein - mit Duellen zwischen hochklassigen Piloten und einer großen Rivalität zwischen den Wettbewerbern. All diese Zutaten sind die DNA des Langstrecken-Sports und wurden für 2017 kombiniert», ist Pierre Fillon, Präsident des Le-Mans-Veranstalters ACO (Automobile Club de l’Ouest), regelrecht überschwänglich.

Die Duelle der benannten hochklassigen Piloten wird sich Pierre Fillon sicherlich sehr gut merken können, denn in seiner Königsklasse (LMP1) werden im Juni nur sechs Rennwagen um den Gesamtsieg kämpfen – das ist absoluter Minus-Rekord!! Hätte Toyota im Vorfeld der Pressekonferenz zum Le-Mans-Startfeld nicht einen dritten TS050 Hybrid angekündigt, so würde es sogar noch düsterer aussehen. Zwar beten die Macher aus Frankreich aktuell gebetsmühlenartig vor, dass auch in der Vergangenheit schon oft nur zwei Hersteller um den Gesamtsieg in Le Mans gefightet haben, doch da waren in der großen Klasse zusätzlich noch sehr viele private Wagen engagiert. 2017 fahren Porsche und Toyota jedoch lediglich gegen den einsamen und tapferen CLM des ByKolles Racing Teams. Ist das dem legendären Wagenrennen im Departement Sarthe würdig?

Das größte Feld stellt 2017 die LMP2-Klasse. Insgesamt 25 der neuen Renner werden im Juni mit von der Partie sein. Dafür, dass die Klasse ein neues technisches Reglement erhalten hat, ist dies jedoch sehr beachtlich. Lediglich die Aufteilung auf die vier auserwählten Chassis-Hersteller ist nicht besonders einheitlich. Denn die beiden französischen Anbieter Oreca und Onroak (Ligier) stellen den Löwenanteil - 15 Oreca 07 und sechs Ligier JS P217. Dies hat jedoch nicht zwangsläufig mit der Nationalität zu tun, denn Oreca und Onroak sind seit Jahren im Geschäft und haben sich somit einen (treuen) Kundenstamm aufgebaut. Die neuen Herausforderer Dallara (drei P217) und Riley (ein Mk30) müssen hier in Zukunft noch nachlegen. Für Rennteams war es im Winter dazu auch schwierig einzuschätzen, wie sich denn die Performance der vier verschiedenen Chassis sein werden. Und in so einem Fall greift man natürlich gerne auf langjährige Partner zurück.

In der GTE-Pro-Klasse starten dieses Jahr 13 Boliden. Im Vergleich zum Vorjahr fehlt hier lediglich der Porsche 911 RSR von Dempsey-Proton Racing. Ansonsten handelt es sich um exakt die selben Teilnehmer. Nach dem letztjährigen BoP-Drama (es wurde sogar nach der Qualifikation nochmals neu eingestuft!!) sind nun die Regelhüter gefragt, der Klasse etwas faireren Wettbewerb zu geben. Denn: Sollte Ford wieder so überlegen sein wie 2016, ist die Gefahr groß, andere langjährige Konkurrenten zu vergraulen.

Mit 16 Fahrzeugen ist auch die GTE Am (hier müssen die Wagen den Baustand des Vorjahres aufweisen) voll besetzt. Mit acht Autos stellt Ferrari das größte Kontingent. Das hatten viele Mitbewerber schon befürchtet. Denn die nun startberechtigten 488 GTE (die einen Turbo-Motor in sich tragen) könnten den Mitbewerben um die Ohren fahren. Doch auch der italienische Sauger-Sound wird der Sarthe zumindest in diesem Jahr noch erhalten bleiben: Das britische Team JMW Motorsport setzt weiterhin seinen Ferrari 458 GTE ein.
Drei der vier Porsche 911 RSR kommen vom schwäbischen Team Proton Competition. Dazu noch drei Aston Martin und die Labre-Corvette.

Ach ja, dann ist da auch noch die Reserveliste. Eigentlich wurden hier in der kürzeren Vergangenheit immer zehn Fahrzeuge präsentiert. 2017 sind es jedoch nur deren zwei. Diese geringe Zahl hat sicherlich nichts damit zu tun, dass zu wenig Fahrzeuge zur Verfügung stehen würden. Vielmehr liegt die Vermutung nahe, dass der Ansturm auf die Bewerbungsunterlagen eher gemäßigt ausfiel. So viel also zum Gesundheitszustand des Langstrecken-Sports.

Hier geht es zur Entrylist der 24h von Le Mans auf SPEEDWEEK.com


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