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24h Le Mans: So geht es heute am Testtag zur Sache

Von Oliver Müller
Startklar: Die 62 Fahrzeuge der 24 Stunden von Le Mans 2019

Startklar: Die 62 Fahrzeuge der 24 Stunden von Le Mans 2019

Am heutigen Sonntag findet der Vortest für die diesjährige Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans statt. Insgesamt acht Stunden an Streckenzeit sind eingeplant. So funktioniert der Vortest und darauf gilt es zu achten.

Es kann losgehen: Die diesjährige Veranstaltung in Le Mans geht nun in die heiße Phase über. In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben etliche Arbeiter die Landstraßen zwischen 'Tertre Rouge' und den 'Porsche-Kurven' für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Dieser aus gut neun Kilometern bestehende Abschnitt des Straßennetzes der französischen Kleinstadt ist Teil des 13,626 Kilometer langen 'Circuit de la Sarthe'. Der Mythos-Kurs ist somit nun wieder in seiner gänzlichen Länge befahrbar. Und das hat einen ganz bestimmten Grund: Denn nach knapp einem Jahr Pause geben am heutigen Sonntag (2. Juni) wieder LMP- und GTE-Sportwagen im Herzen Frankreichs Vollgas. Beim altehrwürdigen Vortest können sich Mensch und Maschine auf das anstehende 24-Stunden-Rennen in knapp zwei Wochen (15./16. Juni) einschießen.

Da die angesprochenen circa zwei Drittel der Strecke in Le Mans unterjährig nicht für Testfahrten zur Verfügung stehen, haben die teilnehmenden Teams einzig und allein den Testtag zur Verfügung, um im Vorfeld der anstehenden Rennwoche an der Abstimmung der Boliden zu arbeiten. Dafür sind insgesamt acht Stunden an Zeit im Terminplan vorgesehen. Denn der Kurs ist von 9:00 bis 13:00 Uhr bzw. von 14:00  bis 18:00 Uhr für den Motorsport scharf geschaltet. Wichtige Themen bei der Abstimmungsarbeit sind das Einstellen der Aufhängung, der Dämpfer- und Federelemente, des Stabilisators und des Sturzes. Auch die Bremsen bzw. die Bremsbalance stehen im Fokus, ebenso wie das Probieren der verschiedenen Reifenmischungen.

Insbesondere in der ersten der beiden heutigen Trainingssessions sollten noch keine Top-Zeiten möglich sein. Das liegt größtenteils an den noch sehr verschmutzten Streckenabschnitten in den Bereichen der öffentlichen Landstraßen. Absolute Rekorde dürfen auch nicht in der zweiten Session erwartet werden. Das hat zwei Gründe. Erstens: Erst im Dauerbetrieb der anstehenden Rennwoche wird ein adäquates Grip-Niveau rund um den Kurs erreicht. Und außerdem wollen die Teams in der LMP1- bzw. der GTE-Klasse nicht noch eine schlechte Einstufung bei EoT oder BoP aufgedrückt bekommen. Lediglich die LMP2-Klasse wird ja aktuell noch von ständigen Änderungen der Einstufung verschont.

Für die 62 am Rennen teilnehmenden Fahrzeuge ist der Vortest inzwischen eine Pflichtveranstaltung. Das war in der Vergangenheit teilweise anders geregelt. Bis ins Jahr 1999 mussten sich die Rennwagen an diesem Tag beispielsweise sogar erst für das 24-Stunden-Rennen qualifizieren. Wer zu langsam war, konnte gleich wieder einpacken und nach Hause fahren. Heute ist das nicht mehr so, da ein Selektionskomitee bereits im Winter über den Start am Langstrecken-Klassiker entscheidet.

Auch einige Piloten werden am Testtag in die Pflicht genommen. Jeder, der noch nie oder seit dem Jahr 2014 nicht mehr am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilgenommen hat (genauso wie Piloten, die von der FIA in den Bronze-Status eingestuft wurden und 2018 nicht mit dabei waren) muss während des Vortests zehn Runden auf der 13,626 Kilometer langen Strecke abspulen – mindestens fünf davon nicht als In/Out-Lap.

Während in der Rennwoche pro Fahrzeug nur drei Piloten zugelassen sind, können die Teams beim Vortest weitere Fahrer nominieren. Beispielsweise hat Toyota von dieser Reglung Gebrauch gemacht, indem Neuerwerbung Brendon Hartley in beide TS050 Hybrid gesetzt wird. Der ehemalige LMP1-Fahrer von Porsche konnte den japanischen Prototypen zuletzt bereits für einige Runden in Spa-Francorchamps ausprobieren. Es wird interessant zu beobachten sein, wie sich der Neuseeländer im neuen Umfeld schlägt. Hier die komplette Entrylist des Testtages.

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