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Zehn Siege: Ferrari mit großer Historie in Le Mans

Von Oliver Müller
Der Ferrari 166 MM aus dem Jahre 1949

Der Ferrari 166 MM aus dem Jahre 1949

Die Mythos-Marke aus Maranello will den elften Gesamtsieg bei den 24h Le Mans. Erstmals gewann Ferrari den Klassiker 1949. Mit dem 499P ist Ferrari zudem Titelverteidiger an der Sarthe. SPEEDWEEK gibt einen Überblick.

Die 24 Stunden von Le Mans sind unbestritten der größte Klassiker im internationalen Sportwagen-Motorsport. 2024 feiert das legendäre Rennen an der französischen Sarthe bereits den 101. Geburtstag. In Le Mans gibt es jedes Jahr das ganz große Kino - Legenden werden geschrieben und Helden produziert. Natürlich ist auch Ferrari regelmäßig in Le Mans unterwegs. Die Mythos-Marke konnte bereits zehnmal in Le Mans triumphieren. Damit liegt Ferrari (hinter Porsche mit 19 Siegen und Audi mit 13) auf Platz drei der Rekordliste.

Erstmals gewann Ferrari im Jahre 1949 - und das auch noch beim Debüt. (Fakt am Rande: Von 1940 bis 1948 wurde das Rennen wegen des zweiten Weltkrieges und den Nachwehen nicht ausgetragen.) Ferrari bot 1949 zwei 166MM auf, die von einem 12-Zylinder-V-Motor mit knapp zwei Litern Hubraum (rund 140 PS) angetrieben wurden. Lord Selsdon und Luigi Chinetti gewannen das Rennen. Das Schwesterfahrzeug der beiden Franzosen Jean Lucas und Pierre Louis-Dreyfus fiel vorzeitig aus.

Zwei weitere Gesamtsiege gab es im Folge-Jahrzehnt: 1954 mit dem Ferrari 375 Plus von José Froilán González und Maurice Trintignant - sowie 1958 mit dem Ferrari 250 Testa Rossa von Phil Hill und Olivier Gendebien. Danach ereignete sich eine ganz spezielle Siegesserie, die auch dazu beitrug, dass Ferrari heute weltweiten Mythos-Status besitzt. Denn von 1960 bis 1965 gewannen ausschließlich Ferrari in Le Mans.

Das waren 1960 der Ferrari 250 Testa Rossa von Olivier Gendebien/Paul Frère, 1961 der Ferrari 250 Testa Rossa von Gendebien/Hill, 1962 der Ferrari 330 TR von abermals Gendebien/Hill, 1963 der Ferrari 250 P von Lorenzo Bandini/Ludovico Scarfiottii, 1964 der Ferrari 275 P von Jean Guichet/Nino Vaccarella sowie 1965 der Ferrari 250 LM von Jochen Rindt und Masten Gregory.

Ferrari war auch nach 1965 in Le Mans am Start, gab aber natürlich seit vielen Jahren parallel auch in der Formel 1 Vollgas. Nach und nach ging der Fokus in Maranello aber in Richtung des Formelsports - und so kam es, dass 1973 letztmals ein Ferrari-Werksauto in Le Mans auflief. Dabei handelte es sich um den schönen 312 PB, der mit Arturo Merzario und Carlos Pace nochmals Platz zwei erreichte.

Modelle von Ferrari wurden auch danach regelmäßig in Le Mans eingesetzt - wurden aber wie angesprochen privat. In den Sinn kommen da beispielsweise der Ferrari 512 BB, der 1978 sein LM-Debüt gab oder auch der offene 333SP, der 1995 erstmals an der Sarthe auftauchte.

2023 folgte dann die ganz große werksseitige Rückkehr mit dem 499P. Gemeinsam mit AF Corse setzte Ferrari zwei Exemplare ein. Mit Erfolg: Das Auto von Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen stand auf der Pole-Position. Alessandro Pier Guidi, James Calado und Antonio Giovinazzi holten den Gesamtsieg.

Zwischen 1957 und 2021 konnte Ferrari zudem 29 Klassensiege in Le Mans erreichen. Vielleicht kommen 2024 weitere Triumphe hinzu. Das Aufgebot ist groß: In der Hypercar-Klasse fahren drei 499P um den Gesamtsieg (neben den beiden Werkswagen noch ein privater 499P für Robert Kubica, Robert Shwartzman und Yifei Ye). Fünf 296 LMGT3 sind in der für 2024 neu geschaffenen LMGT3-Kategorie am Start.

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