24h Le Mans 2024: Vorschau auf die Hypercars Teil 2
Ein LMDh: Der BMW M Hybrid V8
Mit unglaublichen 23 Hypercars an der Spitze des Feldes sind die 24 Stunden von Le Mans in diesem Jahr ein ganz spezielles Rennen. In der Klasse treten acht LMH und 15 LMDh an. Ein LMDh ist im Grunde einfacher in Bezug auf die Technik und baut auf einem LMP2-Chassis auf. Außerdem verfügt er über diverse Einheitsbauteile. Eines davon ist das Hybridsystem, das für zusätzliche Power auf der Hinterachse sorgt. Die LMDh sind somit (im Gegensatz zu den LMH) auch keine Allradler. Beide Fahrzeug-Unterklassen werden über die BoP (Balance of Performance) auf ein Rundenzeiten-Niveau gebracht. So zumindest die Theorie. An dieser Stelle gibt es Teil 1 der Vorschau, der von den LMH handelt.
Den besten Eindruck machte in der bisherigen Saison Porsche. Der 963 konnte zwei der drei WEC-Rennen (Katar und Spa-Francorchamps) gewinnen. Drei Werkswagen sind in Le Mans dabei. Zu den WEC-Vollzeit-Trios Matt Campbell, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki sowie Kévin Estre, André Lotterer und Laurens Vanthoor gesellt sich noch das Auto mit der Startnummer #4, das von Mathieu Jaminet, Felipe Nasr und Nick Tandy gefahren wird. Dieses Autos steht den beiden anderen 963 in nichts nach. Alle drei Piloten sind Porsche-Werksfahrer und treten mit dem 963 sonst in der IMSA-Serie an.
Zusätzlich sind noch drei private 963 im Einsatz: Zwei vom Hertz Team Jota und einer von Proton Competition. Auch die Privatwagen sind voll auf Pace und können um den Gesamtsieg fighten. Das haben die bisherigen WEC-Rennen eindrucksvoll bewiesen. Das Hertz Team Jota konnte beispielsweise in Spa triumphieren und in der letzten Rennphase eines der Werksautos niederringen.
Porsche ist schon seit 2023 in der Hypercar-Klasse der WEC aktiv - genauso wie Cadillac. Die Amerikaner bringen auch 2024 wieder drei V-Series.R nach Le Mans. Für Cadillac Racing starten Earl Bamber, Alex Lynn und Alex Palou sowie Sébastien Bourdais, Renger van der Zande und Scott Dixon. Whelen Cadillac Racing setzt auf Luis Felipe Derani, Jack Aitken und Felipe Drugovich. Hinter Whelen Cadillac Racing steckt Action Express Racing - und die haben 2023 den Titel in der IMSA-Serie geholt. Cadillac wird genauso wie Porsche sicherlich mit den LMH mithalten können.
Etwas schwieriger haben es sicherlich die drei Neueinsteiger Alpine, BMW und Lamborghini. In den ersten drei WEC-Rennen lief noch nicht alles nach Plan. Den besten Speed der drei hatte sicherlich BMW. Die Münchner bieten zwei M Hybrid V8 auf, die von Dries Vanthoor, Raffaele Marciello und Marco Wittmann sowie Sheldon van der Linde, Robin Frijns und René Rast gefahren werden. Das Auto von S. van der Linde/Frijns/Rast hat als Art Car zudem eine ganz besondere Beklebung. Werksseitig war BMW zuletzt 1999 mit einem Prototypen in Le Mans am Start. Damals konnte sogar der Gesamtsieg geholt werden. Ob das 2024 erneut gelingt?
Heimspiel hat in Le Mans Alpine. Die Franzosen setzten in den beiden A424 auf Paul-Loup Chatin, Ferdinand Habsburg-Lothringen und Charles Milesi sowie auf Nicolas Lapierre, Mick Schumacher und Matthieu Vaxiviere. Insbesondere der Auftritt von Mick Schumacher sorgt im deutschsprachigen Raum natürlich für Interesse. Der Sohn von Michael Schumacher hatte bei den bisherigen WEC-Rennen auf jeden Fall sein Potenzial aufgezeigt und gute Rundenzeiten produziert.
Im Hinterfeld befand sich bislang Lamborghini. Die Italiener sind in der WEC mit einem SC63 unterwegs, der (wie auch in Le Mans) von Mirko Bortolotti, Daniil Kvyat und Edoardo Mortara gefahren wird. Zusätzlich wird an der Sarthe ein zweites Exemplar aufgeboten. Hier dreht das IMSA-Trio Romain Grosjean, Andrea Caldarelli und Matteo Cairoli am Lenkrad. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich Lamborghini beim ersten 24h Rennen des SC63 schlägt. Zu den Top-Favoriten wird Lamborghini aber sicherlich erst in den Folgejahren zählen.