24h Le Mans: «It always rains at Le Mans»
Publikumsmagnet Patrick Dempsey: Schlange bei der Autogrammstunde
Jason Statham hatte recht. Der Actionfilm-Star und Erzähler im Audi-Film «Truth in 24» über den Audi-Le Mans-Sieg mit dem R10 TDI im verregneten Rennen 2008 beginnt mit dem Worten «It always rains at Le Mans» – in Le Mans regnet es immer. Zumindest in diesem Jahr, beim 90. Geburtstag der legendären 24h, ist der Satz zutreffend. Nach einem kurzem 900-km-Hopps aus Deutschland Richtung Westen dürfen kurz nach Paris die Scheibenwischer ans Werk, von drückenden 28 Grad irgendwo im Nirgendwo vor Paris fällt die Digitalanzeige auf dem Armaturenbrett auf 19 Grad.
Ein kurzer Check der Wetter-App sagt: Regen wird in dieser Le-Mans-Woche unser ständiger Begleiter sein. Immer dann, wenn bis Samstag die Boxenampel auf Grün geschaltet wird, verspricht die Vorhersage nasse Bedingungen. Sowohl im Training und Qualifying am Mittwoch- und Donnerstagabend, wie auch am Samstag und Sonntag. Am trainingsfreien Freitag, dem berüchtigten «Mad Friday», soll auch der Regen eine Pause machen.
Eigene Ausweise für die Medien
Das Programm nach der Ankunft in Le Mans ist mittlerweile Routine: Nach einer schnellen Runde über die Strecke (Gänsehaut!) folgt ein Boxenstopp am «Welcome Centre». Denn trotz permanentem FIA-WEC-Media-Ausweis lässt es sich der stolze Le-Mans-Veranstalter ACO nicht nehmen, seine eigenen Tickets auszustellen. Dass die 24h auch der dritte Lauf der Sportwagen-WM sind, bei dem immerhin doppelte Punkte verteilt werden, merkt man in Le Mans nur Rande. Hier ist der ACO Hausherr und der Automobilweltverband FIA nur zu Gast. Auch der FIA WEC-Mediendelegierte Jeff Carter hat in Le Mans wenig zu sagen und darf sich ersatzweise um die Betreuung der Fotografen kümmern.
Der Einzug ins Büro klappt reibungslos. In dem rund 350 Kollegen einen Arbeitsplatz bietenden Media Centre zu Le Mans gilt eine Regel, die schon in der Grundschule für geordnete Verhältnisse sorgte: Alte Plätze. Man sitzt dort, wo man auch schon im Jahr davor sass. Und im Jahr davor.
Autogrammjäger bei Patrick Dempsey
Die 24h von Le Mans sind nicht nur das bedeutendste Langstreckenrennen der Welt, sondern auch das grösste Rumsitzen im Motorsport. Nach der Technischen Abnahme am Sonntag und Montag haben die Fahrer am Dienstag nur einen offiziellen Pflichttermin: Die Autogrammstunde um 17 Uhr in der Boxengasse. Die meisten Autogrammjäger stehen nicht bei Audi oder Toyota Schlange, sondern vor der Box der #77 – des Proton-Porsche mit Hollywood-Star Patrick Dempsey. «Wir haben Security vor und in der Box und auch im Teamzelt», wundert sich Proton-Teamchef Christian Ried über das Brimborium um seinen Starfahrer.
Pünktlich zur Autogrammstunde macht auch der Regen in Le Mans eine Pause.
Doch ob Regen oder Sonne: Während das Wetter wechselhaft sein wird, steht uns mit Sicherheit eine grossartige Rennwoche ins Haus.