Porsche 911 RSR: Mit halber Stärke zur GT-Bestzeit
GT-Vorjahressieger Porsche kam spät, war dann aber schnell
Porsche kam beim Le-Mans-Testtag in der GTE-Pro-Klasse aus der Tiefe des Raumes: Den ganzen Tag über lagen die Werks-911 RSR eher auf den hinteren Positionen in der GTE-Pro-Klasse für Werksteams, doch kurz vor dem Ende der Session machte Frederic Makowiecki eine Attacke auf die Bestzeit. Der Angriff sass, die Porsche-Neuverpflichtung verdrängte den Ferrari von Bruni/Fisichella/Vilander von der Spitze.
«Wir sind schnell, damit sind wir zufrieden», so «Mako» nach dem Test. «Die Bestzeit war sicherlich heute nicht unser erstes Ziel. Aber nachdem wir mit unserem Programm für den Testtag durch waren, haben wir noch eine kleine Quali-Simulation eingelegt um zu sehen, wo wir stehen. Nun müssen wir schauen sehen, wo wir für das Rennen stehen, denn in der GT-Klasse ist das in Anbetracht kurzfristiger Änderungen bei den Fahrzeugeinstufungen nicht einfach. Ein klares Bild werden wir wohl erst nach dem ersten Stint im Rennen in zwei Wochen haben.»
Ab dem Nachmittags war das Porsche Team Manthey nur noch mit halber Kraft unterwegs, nach einem Austritt von Jörg Bergmeister am Vormittag war für den zweiten 911 RSR von Bergmeister, Patrick Pilet und Nick Tandy vorzeitig Feierabend. Bergmeister hatte vor der Ford-Schikane verbremst. Um nicht in Schikane über die neu installierten, hohen Kerbs zu fahren, entschied sich der Langenfelder für das Kiesbett. Keine gute Option, denn der RSR macht im Kiesbett einen zwei Meter hohen Satz und landete höchst unsanft. Nicht nur Unterboden und Radaufhängung waren hin, auch Motor und Getriebe waren nicht mehr am vorgesehen Platz. Bergmeister: «Leider hatte ich in der ersten Ford-Kurve einen Verbremser und wollte danach eigentlich nur geradeaus durchs Kiesbett fahren, um nicht die geriffelten Kerbs am Pistenrand mitzunehmen. Dabei bin ich abgehoben, weit geflogen und hart gelandet. Dadurch fiel die Nachmittagssession für uns flach.»