Kinderstube Le Mans: Jung, jünger, am jüngsten……
Da ist einmal Alessandro Latif, ganze 18 Jahre alt, Rookie aus
England und bisher nicht sonderlich aufgefallen. Das macht aber in seinem Team Greaves Motorsport mit der Wagen-Nummer 41 nicht sonderlich viel aus, sind doch die beiden anderen Lenkraddreher dort auch nicht mit Erfahrungen an der Sarthe gesegnet, wohl aber mit höherem Alter. Das heißt, Pilot Rudolf Michael Munnemann gibt gar kein Alter an, nur dass er 2011 und 2012 schon mal 15. und 20. bei der Megane- Trophy wurde. Dritter Rookie namens James Winslow, 33, hat immerhin seit 2006 schon einige Formel 3- Rennen im Asiatischen bestritten, auch wurde er Zweiter in der Asian Le Mans- Serie 2013.
Jüngster Le Mans-Starter aller Zeiten
Im zweiten Greaves Team ( Nr.42 ) treibt der bisher allerjüngste Starter in der Le Mans-Geschichte um: Rookie Matt McMurray ist gerade mal 16 Jahre und 202 Tage alt, wenn er zum Start rollt.
Ja, ja, wir erinnern uns gerne des bislang Jüngsten, der am 20. Juni 1959 in Le Mans rannte: Ricardo Rodriguez, zusammen mit seinem Bruder Pedro. Beide fuhren einen roten OSCA - sie kamen nicht an.
Jener Matt Murray, ein Amerikaner aus Arizona, hat trotz seines jugendlichen Alters schon eine lange Rennkarriere hinter sich –und einen wohlmeinenden und wohlhabenden Vater mit ALMS – und zwei Le Mans - Einsätzen über sich: Mit vier Jahren sass Matt im Cart, fuhr acht Jahre dort, absolvierte im Alter von 12 Jahren die Bob Bondurant School of High Performance Racing, begann in den USA mit Monoposti und Sportwagen – gab dort das Wunderkind und begann mit dem Training für seinen Le Mans-Einsatz. Zusammen mit seinen beiden Genossen Chris Dyson, 36, und Tom Kimber-Smith, 29, die zusammen immerhin schon auf sieben Einsätze beim Motor-Marathon zurück blicken können.
Pendeln zwischen Rennstrecke und Mathe-Examen
Während sich fünf Greaves-Racer ganz auf die 24 Sunden konzentrieren konnten – Matt hatte seinen College- Abschluss noch vor der Europa-Reise gemacht – musste Fahrer Latif jedoch während der letzten drei Wochen dauernd im Schnellzug zwischen Le Mans und Paris pendeln: Für ihn standen dort drei Examina in Mathematik und Physik an.
Bleibt besonders für die Youngster zu hoffen, dass einer von ihnen in die Fussstapfen eines gewissen Gunnar Jeannette tritt: Der beendete die 24 h von Le Mans im Jahr 2000 als Sechster der GT –Klasse in einem Manthey-Porsche 911 GT3 R. Er war 18 Jahre und 43 Tage alt.