Mark Webber: Niemand erinnert sich an den Zweiten
In Le Mans im Porsche nur Zweiter Sieger: Mark Webber
Eigentlich war es das perfekte Rennen für Mark Webber, Timo Bernhard und Brendon Hartley im Porsche 919 Hybrid mit der #17. Eingekleidet im rosa-roten Kleid, das an den ersten Le-Mans-Sieg von Porsche 1970 mit dem 917K von Porsche Salzburg erinnern sollte, galten die Drei neben dem Schwesterauto mit Jani/Lieb/Dumas als Favoriten.
Im Rennen wurde das Trio dem Anspruch zu Beginn gerechnet. Gleich in der ersten Runde nahmen Bernhard Polesetter Jani die Führung ab. Bis Mitternacht führte der rote 919 Hybrid 97 Runden. Der erste Vierfachstint von Mark Webber in den Abendstunden war dann allerdings nicht besonders beeindruckend, im weiteren Rennverlauf sollte der #17 nicht mehr an der Spitze liegen. Nach 24h durfte sich Webber über seine erste Zielankunft in Le Mans freuen, war aber nur zweiter Sieger.
Webber tat sich bei seinem zweiten Le-Mans-Einsatz im LMP1 teilweise noch schwer, war im Rennen er der Langsamste aller neun Porsche-Piloten. Dennoch: Eigentlich hätte die #17 gewinnen müssen, stand der 919 Hybrid doch inklusive einer 60-Sekunden-Strafe nur 29:12 Minuten in der Box, so kurz wie kein anderer LMP im gesamten Rennen. Das Siegerauto hatte mehr Pech bei Stopps in den Safety-Car-Phasen und verbrachte satte fünf Minuten länger in der Box, gewann aber dennoch mit einer Runde Vorsprung.
«Wir waren einfach nicht schnell genug», lautete das Fazit von Webber nach dem Rennen. «Die Jungs in der Startnummer #19 haben ein tolles Rennen abgeliefert und waren während der gesamten 24-Stunden aussergewöhnlich schnell. Wir haben noch eine Strafe kassiert, aber auch ohne die Strafe hätte sich am Ergebnis nichts geändert. Besonders in der Nacht waren Hülkenberg, Tandy und Bamber sehr schnell und haben Audi und auch die beiden Porsche hinter sich gelassen. Wir hatten ein einwandfreies Rennen und sind sehr stolz auf den Porsche-Doppelsieg. Wir konnten heute nicht gewinnen, aber wir sind wir froh, dass der Sieg im Team geblieben ist.»
Etwas verbittert klang der Australier aber schon: «Keiner erinnert sich an den Zweiten, gerade in Le Mans geht es nur um den Sieg.»