24h Ring Qualifiers: GetSpeed gewinnt erstes Rennen
Bei schwierigen Witterungsbedingungen wurde das 2-Stunden-Rennen am Samstagabend gestartet
Ein kurzes, aber spannendes Zwei-Stunden-Rennen war der Höhepunkt des ersten Tages bei den ADAC 24h Nürburgring Qualifiers. Mit den wechselhaften Bedingungen auf der legendären Nordschleife fanden sich Adam Christodoulou und Daniel Juncadella am besten zurecht. Im Mercedes-AMG GT3 #2 setzten sie sich nach 13 Runden gegen die Porsche-Mannschaft von Lionspeed by Car Collection Motorsport #24 durch. Im Ziel trennten beide Fahrzeuge nur 1,173 Sekunden.
In 120 Minuten bot dieser erste Heat des Wochenendes praktisch alles, was das Racing auf der Nordschleife spannend macht. Reifenpoker und einbrechende Dämmerung machten es den Teams nicht einfach, die Fans wurden dafür mit einem kurzweiligen Renngeschehen belohnt. Am Sonntag gibt es ein zweites, dann vierstündiges Rennen. Wer sich die Action beim Prolog der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring nicht entgehen lassen will, der kann sich am Sonntag noch sein Ticket an den Tageskassen des Nürburgrings sichern. Nach einem Qualifying am Morgen (ab 8:15 Uhr) geht es um 10:30 Uhr für die schnellsten Teams in ein Top-Qualfying, bei dem die Pole für das Rennen (Start um 13:00 Uhr) ausgefahren wird.
Mit dem Sieg krönten Christodoulou und Juncadella einen Renntag, an dem sie sich stark in Form präsentierten. Schon im Qualifying hatten sie sich die Pole-Position vor ihren Markenkollegen Kenneth Heyer / Colin Caresani / Luca-Sandro Trefz / Marcel Marchewicz im Schnitzelalm-Mercedes-AMG #11 gesichert. Und auch im Rennen verteidigte Juncadella Platz 1 und setzte sich in Führung. Mit einer Serie von schnellen Runden schien er zunächst ungehindert davonzueilen. Doch der nachträgliche Check der Startphase ergab einen Frühstart von Juncadella, der eine 30-Sekunden-Strafe erhielt. «Ich fahre wohl in zu vielen GT3-Meisterschaften. Da sind die Startprozedere manchmal unterschiedlich, und ich habe diesmal wohl einen Fehler gemacht», gestand Daniel Juncadella. «Aber wir wollen vor allem die 24h gewinnen und nicht unbedingt das Rennen heute. Also kein Problem.» So wurde es noch einmal spannend, doch auch nach Absolvieren der fälligen Stop-and-Go behielt das britisch-spanische Fahrerduo die Führung. Adam Christodoulou, der den Mercedes-AMG GT3 als Erstplatzierter durchs Ziel lenkte, konnte anschließend über die Zeitstrafe des Teamkollegen witzeln: «Daniel hatte wohl beschlossen, dass es für uns nicht zu einfach sein sollte, aber er hat genau wie das Team einen Bombenjob gemacht. Das Auto lief super, auch unter diesen wirklich schwierigen Bedingungen. Nach unserem Unfall in der vergangenen Woche hätten wir mit diesem Erfolg wirklich nicht gerechnet. Das Rennen verlief ansonsten wunderbar, und ich freue mich jetzt schon auf das für mich größte Rennen des Jahres!»
Porsche-Teams für fehlerfreie Fahrt belohnt
Auf Platz 2 ging der Manthey-«Grello» #911 mit Michael Christensen, Kevin Estre und Frederic Makowiecki durchs Ziel. Startfahrer Christensen zog mit dem Porsche 911 GT3 R bis auf Platz zwei nach vorne. Er profitierte auch davon, dass andere Fahrzeuge in der Startaufstellung durch Sportstrafen nach hinten verbannt wurden oder vom Rennpech verfolgt waren. «Wir hatten nicht mit diesem Erfolg gerechnet – aber auf jeden Fall darauf gehofft», schilderte Kevin Estre anschließend. «Das Qualifying war okay, aber zum Mercedes-AMG hat uns ein wenig gefehlt. Bei nassen Bedingungen hat Michael dann einen Superstart hingelegt und ist auf P2 vorgefahren. Wir lagen dann zwischendurch auf P3 und haben mit Lionspeed gekämpft – in der vorletzten Runde konnte Fred an ihnen vorbeigehen. Das ist ein gutes Zeichen. Aber für meinen Geschmack ist Mercedes-AMG nach wie vor etwas zu schnell für uns.»
Mit Platz 3 auf dem Siegerpodest wurde der Porsche 911 GT3 R #24 von Lionspeed by Car Collection für eine starke Leistung belohnt: Im Neunelfer mit der #24 fuhren Matt Campbell, Mathieu Jaminet, Patrick Kolb und Patrick Pilet aus der fünften Startreihe bis aufs Podium. «Wir kamen ohne besonders große Vorbereitung und als neu formiertes Team her und wussten nicht genau, was uns erwartet», schildert Mathieu Jaminet. «Jetzt ist ein dritter Platz herausgesprungen – das ist doch toll. Matt Campbell brachte das Auto bis auf Platz 2 nach vorne. Am Ende war es furchtbar rutschig mit Trockenreifen im Nassen, aber es ist ein tolles Resultat herausgekommen, das uns allen einen großen Motivationsschub gibt für die 24h.»