Timo Bernhard: Das wird ein ganz heisser Ritt
Einer von zwei GTE-Porsche: Manthey-Elfer der Sieger von 2011
Timo Bernhard wird den 24h auf dem Nürburgring fast schon philosophisch, wenn es um die Favoritenfrage geht: «Die Topfavoriten liegen in der Breite der Masse. Ich kann die Favoriten in diesem Jahr schwer einschätzen, und das ist auch keine Floskel», so der Porsche-Werksfahrer, der 2011 seinen letzten von bisher fünf 24h-Siegen eingefahren hat. Für eine unkalkulierbare Variante sorgt das Wetter. Unbeständige Witterung ist in der Eifel eigentlich keine Schlagzeile wert, aber an diesem Wochenende kommt es besonders Dicke, denn sowohl für Sonntag wie auch für Montag ist Regen vorhergesagt.
Die Liste der Favoriten ist an diesem Wochenende in der Tat beträchtlich. Insgesamt 33 GT3-Boliden sind am Start, die von ihrer technischen Basis mehr oder minder Gesamtsiegfähig sind. Dazu kommen mit zwei GTE-Porsche von Manthey - das Feinste, was man im GT-Sport an die Strecke bringen kann.
BMW ist mit einem Werksteam (Schubert) und einem halbem (Marc VDS) am Start, Rowe und Black Falcon freuen sich über Werksunterstützung von Mercedes, bei Audi kann man Phoenix, WRT und Mamerow wohl auch als Premium-Kundenteams bezeichnen. Porsche hat offiziell keinen Werkseinsatz ausgerufen, aber sieben Werksfahrer und ein ehemaliger (Luhr) in den beiden gelb-grünen Elfern sprechen eine eindeutige Sprache und auch Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz stiefelt nicht durchs Fahrerlager, um sich den Carrera Cup anzusehen. Dazu kommt der top-besetzte Werks-Aston Martin. Zum engeren Favoritenkreis lassen sich mehr als zehn Fahrzeuge zählen, der erweiterte umfasst doppelt so viele Teilnehmer. Da ist es durchaus legitim, wenn Bernhard von einem breiten Favoritenkreis spricht.
Und dann wäre da an diesem Wochenende noch das Wetter: Der einzige positive Aspekt des Wetters abseits der Tatsache, dass die Fans rund um die Nordschleife bei der aktuellen Witterung ihre Erfrischungsgetränke nicht kühlen müssen: Das Gejammere über die Fahrzeugeinstufung hält sich bisher noch in Grenzen. Was nicht heisst, das niemand darüber redet, aber bei «Wetter» ist vor allem der Fahrer und die passende Reifenstratgie gefragt.
Timo Bernhard: «Ich warte ein ähnliches Rennen wie 2004, als ich in jeder zweiten Runde das Gefühl hatte, die falschen Reifen auf dem Auto zu haben. Damals sind wir Dritter geworden und ich hoffe, wenn das Rennen ähnliche Züge annimmt, das sich die Erfahrung durchsetzt. Wir starten mir Romain Dumas, Marc Lieb und Lucas Luhr, also der unveränderten Siegermannschaft von 2011 und auch unsere Crew ist unverändert. Ich hoffe, dass dieser Erfahrungsvorsprung am Ende vielleicht der entscheidende Vorteil ist. Ich denke momentan kann niemand einen eindeutigen Top-Favoriten ausmachen.»