Kalle Rovanperä über sein Debüt im GT3-Boliden
Kalle Rovanperä im Proton Huber Competition Porsche 911 GT3 R^
Der wohl bekannteste Name im Teilnehmerfeld der 24h Dubai ist Kalle Rovanperä. Der zweimalige Rallyeweltmeister wird für Proton Huber Competition einen Porsche 911 GT3 R steuern, den er sich mit Jukka Honkavuori, Jani Käkelä, Bashar Mardini und Joel Monegro teilt.
Für Rovanperä, der im Vorjahr bereits einige Rennwochenenden im Porsche Carrera Cup Benelux bestritt und dort drei Siege einfahren konnte, werden es gleich zwei Premieren sein: Sein erstes Rennen in einem GT3-Boliden und sein erstes Langstreckenrennen.
«Letztes Jahr, beim letzten Rennen des Carrera Cup Benelux, sprachen wir mit Jukka und sagten, wir sollten etwas zusammen fahren“, erläuterte Rovanpera auf einer Medienrunde in Dubai. «Wir begannen, daran zu arbeiten, um die Chance zu bekommen, und dann holte er mich und Jani in das Projekt und die anderen auch. Es ist schön, die ersten Erfahrungen mit dem GT3-Auto zu machen. Das hat mir wirklich Spaß gemacht, bis jetzt ist alles gut.»
Seinen Fahrstil musste der Finne vom Cup-Fahrzeug auf den Porsche 911 GT3 R etwas anpassen. «Mit dem GT3 spürt man natürlich, dass es ein ordentlicher Schritt ist. Auf den Geraden aber nicht wirklich. Ich denke, die Cup-Autos mit weniger Abtrieb sind auf den Geraden fast schneller. Aber das ABS und die bessere Aerodynamik beim Bremsen und in den Kurven machen einen großen Unterschied. Vielleicht ist der Fahrstil ein bisschen anders als im Cup-Auto. Die Umstellung des Fahrstils war vielleicht das Wichtigste, aber ansonsten würde ich sagen, es war nichts Besonderes. Man muss einfach mehr Vertrauen in die Aerodynamik haben und das Auto die Arbeit machen lassen. Im Cup-Auto muss man immer bremsen oder beschleunigen, mit diesem Auto kann man ein bisschen mehr rollen und das Auto die Arbeit machen lassen.»
Eine Umgewöhnung ist für Rovanperä auch das Rennformat, da er bislang auf der Rundstrecke nur die Sprintrennen der Markenpokale gewohnt ist. «Es ist das erste Mal, dass ich ein Rennen mit mehreren Klassen bestreite, und ich denke, dass die Einstellung im Rennen definitiv etwas anders sein wird», erläuterte der 24-Jährige. «Aber ich muss auch mehr darauf achten, besonders bei einem langen Rennen wie diesem. Ich bin es gewohnt, nicht so viele Rennen zu fahren, aber im Carrera Cup und überall sonst ist man es gewohnt, an jeden Ort zu fahren, an dem man eine Chance hat. Hier muss man natürlich ein bisschen mehr aufpassen, damit es keine Zwischenfälle und so etwas gibt, also muss man ein bisschen ruhiger sein.»
Eine Besonderheit an der Proton Huber Competition-Fahrerbesetzung ist, dass Jani Käkelä mit nur einem Arm das Fahrzeug steuert, wie Rovanperä in der Medienrunde mitteilte. Bei den Fahrerwechseln wird dabei das Lenkrad des Porsche gewechselt, da der Finne mit einer speziellen Schaltung fährt. «Ich würde sagen, es ist ein ziemlich großer Respekt, wenn man sieht, wie er mit einer Hand am Limit fährt, das ist schon beeindruckend», so der Rallye-Star über seinen Teamkollegen.
Neben seinem WRC-Programm hofft der zweifache Werksfahrer, dass er in diesem Jahr auch weitere Rennen im GT3-Boliden bestreiten wird. «Wir haben einige Pläne, aber nichts ist bestätigt. Es gibt definitiv ein paar nette Rennen, die terminlich frei sind, und mal sehen, ob wir einen Fahrerplatz bekommen können. Das wäre schön.»