SON Teterow: Huckenbeck & Smoli gelingt die Sensation
«Ich habe damit gerechnet, dass es Deutschland ins Finale schafft», hielt TV-Experte Kelvin Tatum fest. «Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie es auf direktem Weg schaffen.»
Nach den 21 Vorläufen waren die ersten beiden Teams automatisch weiter. In Lauf 22 trafen die Vier- und Fünftplatzierten aufeinander, der Sieger dieses Duells traf in Lauf 23 auf den Drittplatzierten nach der Vorrunde. Der Sieger daraus kam als Nummer 3 aus Teterow weiter.
Russland wurde seiner Favoritenrolle gerecht und stand mit 25 Punkten nach den 21 Vorläufen als souveräner Sieger fest.
Für einige Experten überraschend tauchten dann bereits die Deutschen Kai Huckenbeck und Martin Smolinski mit 20 Punkten auf Platz 2 auf. Die beiden offenbarten viel Potenzial, es wären noch einige Punkte mehr drin gelegen.
Die Läufe der Deutschen im Einzelnen.
Deutschland – Lettland 4:2 Punkte: Smolinski rutschte eingangs der Startkurve fast weg und ist Letzter, kann aber noch Andrejs Lebedevs niederkämpfen. Huckenbeck sorgt für den ersten Laufsieg.
Deutschland – Slowenien 5:1: Smolinski und Huckenbeck sorgen für einen Doppelsieg und lassen GP-Fahrer Matej Zagar keine Chance.
Deutschland – Dänemark 2:4: Smoli und Huckenbeck führten, eingangs der zweiten Kurve fuhr Michael Jepsen Jensen zwischen den beiden durch und übernahm die Führung. Kenneth Bjerre kämpfte Huckenbeck nieder und wird noch Dritter. So gibt es für Deutschland statt einem möglichen 5:1 mit 2:4 die erste Niederlage.
Deutschland – Ukraine 4:2: Huckenbeck gewinnt seinen zweiten Lauf, Smoli ist anfänglich Letzter, kann aber Aleksandr Loktaev überholen und damit das Duell für Deutschland entscheiden.
Deutschland – USA 4:2: Smolinski gewinnt von Bahn 2 den Start gegen den innen startenden Greg Hancock, Huckenbeck fährt dem Ami in der ersten Kurve außen vorbei und übernimmt vor Smoli die Führung. Nach zweieinhalb Runden steht es 5:1 für Deutschland, dann sticht Hancock Smolinski innen durch und es wird ein 4:2 für die Deutschen.
Deutschland – Russland 1:5: Smolinski führte nach dem Start, Artem Laguta geht auf der Gegengerade am Bayer vorbei, Emil Sayfutdinov überholt ihn später innen. Huckenbeck rutschte in der letzten Kurve unbehelligt aus. Die einzige klare Niederlage der Deutschen.
Während sich Russland und Deutschland damit direkt für das zweitägige Finale am 8./9. Juni in Breslau qualifizierten, mussten die Slowenen, Amis und Dänen noch bangen.
In Heat 22 trafen die Viert- und Fünftplatzierten Slowenen und Amerikaner aufeinander. Weil Gino Manzares in Heat 18 nach einem Aufsteiger stürzte, und obwohl der nachfolgende Matic Ivacic blitzschnell reagierte und umlegte von diesem am Kopf erwischt wurde, musste Hancock alleine gegen das slowenische Duo antreten. Die Amis hatten keinen Junior dabei, der als Ersatzfahrer hätte einspringen dürfen. Weil Teamfahren im Speedway der Nationen groß geschrieben wird, zählen die Ränge 2 und 3 mehr als ein Sieg und ein letzter Platz. Bei einem solchen 3:3-Unentschieden kommt das Team mit den Plätzen 2 und 3 weiter, der Sieg von Hancock war letztlich nutzlos. Dass Nick Skorja seinen Stahlschuh verlor und das nicht vom Schiedsrichter geahndet wurde, sorgte für einige Diskussionen.
In Heat 23, in dem die Slowenen gegen die Dänen den letzten Qualiplatz für das Finale ausfuhren, gewann zwar Zagar, Bjerre und Jepsen Jensen reichten aber die Plätze 2 und 3 fürs Weiterkommen.
Die Ukraine hatte das Potenzial fürs Finale. Aber Andriy Karpov wurde gleich in seinem ersten Start wegen Rollstart verwarnt und wegen weiterer Frühstarts im Rennverlauf zweimal disqualifiziert.
Damit stehen nach Ausrichter Polen auch die Russen, Deutschen und Dänen für das Finale fest.
In Race off 2 am kommenden Dienstag in Manchester sind die Australier, Briten und Schweden favorisiert, sie treffen auf die Tschechen, Franzosen, Finnen und Italiener.
Ergebnisse Speedway der Nationen, Race off 1, Teterow/D:
1. Russland, 25 Vorlaufpunkte: Artem Laguta 16, Emil Sayfutdinov 9, Gleb Chugunov N.
2. Deutschland 20: Kai Huckenbeck 11, Martin Smolinski 9, Michael Härtel N.
3. Dänemark 18: Michael Jepsen Jensen 10, Kenneth Bjerre 8, Frederik Jakobsen N.
4. Slowenien 17: Matej Zagar 14, Matic Ivacic 2, Nick Skorja 1.
5. USA 17: Greg Hancock 16, Gino Manzares 1.
6. Ukraine 15: Andriy Karpov 7, Aleksandr Loktaev 8.
7. Lettland 14: Andrejs Lebedevs 8, Kjastas Puodzuks 6, Ojegs Mihailovs N.