Speedway der Nationen: Russland ist Weltmeister
Nach 42 Läufen über zwei Tage war es am Ende nur ein Punkt, der die Briten und das russische Team trennte und der entschied, dass die Briten direkt ins Finale einzogen, während die Russen ins Race-off gegen Polen mussten. Die Polen steigerten sich im Vergleich zum ersten Tag und schafften es mit einem Punkt Vorsprung auf Dänemark und Australien ins Race-off.
Im Race-off wurde dem polnischen Duo eine Verwarnung aus dem ersten Lauf am ersten Tag zum Verhängnis. Patryk Dudek und Maciej Janowski waren seit Beginn des Rennens mit einer Verwarnung unterwegs. Nachdem sich Dudek am Start im Race-off erneut bewegte, wurde der Lauf abgebrochen und Dudek ausgeschlossen. Zwar gewann der verbleibende polnische Fahrer Maciej Janowski den Wiederholungslauf, doch die Russen wussten, dass sie nur ins Ziel kommen mussten, um ins Finale einzuziehen. Bei Punktgleichheit sind ein zweiter und dritter Platz mehr wert als ein Sieg und ein letzter Platz.
Für Polen war der Renntag nach dem Race-off beendet, für die Gastgeber blieb die Bronzemedaille. «Nach dem ersten Tag waren wir enttäuscht. Der zweite Tag war eine andere Geschichte, doch insgesamt haben wir zu viele Punkte verloren, sodass wir ins Race-off mussten. Wir bedanken uns bei allen Fans für die Unterstützung, am Ende ist die Bronzemedaille nicht so schlecht», hielt Janowski fest.
Das Finale sah das Duell zwischen Großbritannien und Russland um den Titel. Der Lauf endete erneut mit einem 3:3, nachdem kurzzeitig die Russen die Führung innehatten. Der Brite Tai Woffinden holte in seinem zwölften Lauf den elften Sieg, während sich der britische U21-Fahrer Robert Lambert an Emil Sayfutdinov die Zähne ausbiss.
Enttäuscht Gold verloren zu haben, aber dennoch stolz zeigte sich Großbritanniens Top-Fahrer Woffinden: «Es ist ein wenig frustrierend, aber wir verfolgen einen langfristigen Plan und befinden uns im ersten Jahr eines Fünf-Jahres-Plans, in dem wir bereits Silber gewonnen haben, was wirklich gut ist.»
Auch der britische Teamchef Alun Rossiter zeigte sich bei der Siegerehrung zufrieden: «Es war eine starke Performance der Jungs. Ich glaube, im Vorfeld hat niemand geglaubt, dass wir so gut abschneiden. Die Zukunft sieht gut aus für den britischen Speedway-Sport.»
Im deutschen Team war Kai Huckenbeck nach seinem Sturz am Freitag wieder einsatzfähig und konnte alle Läufe bestreiten. Huckenbeck holte neun Punkte, der Olchinger Martin Smolinski konnte nicht an seine starken Leistungen am ersten Tag anknüpfen. In den ersten beiden Heats holte der Bayer zwei dritte Plätze, nachdem er zweimal Letzter wurde, kam Michael Härtel für ihn zum Einsatz. Das deutsche Team beendete die beiden Finaltage mit 23 Punkten auf dem siebten Rang und hatte vor allem Pech, dass am ersten Tag Huckenbeck nicht mehr starten konnte, nachdem Smoli mit ihm kollidiert war.
Dennoch kann das deutsche Team mit Stolz auf einen starken Wettbewerb zurückblicken, mit Rang 2 im Rennen in Teterow gelang die direkte Qualifikation fürs Finale und auch im zweitägigen Finale konnten Huckenbeck und Smolinski immer wieder Ausrufezeichen setzen. Zieht man von den 23 Punkten der Deutschen jene zwölf ab, die gegen den Teamkollegen gefahren wurden, bleiben elf Punkte, die man den sechs weltbesten Speedway-Nationen abnahm.
Ergebnisse Speedway of Nations Breslau/PL:
1. Russland 45 Punkte + 1. im Finale: Artem Laguta 31, Emil Sayfutdinov 14, Gleb Chugunov 0.
2. Großbritannien 46 Punkte + 2. im Finale: Tai Woffinden 35, Robert Lambert 11, Craig Cook 0.
3. Polen 36 Punkte + 2. im Race-off: Maciej Janowski 22, Patryk Dudek 11, Maksym Drabik 3.
4. Australien 35: Jason Doyle 29, Max Fricke 6, Jaimon Lindsey N.
5. Dänemark 35: Michael Jepsen Jensen 27, Kenneth Bjerre 8, Fredrik Jakobsen 0.
6. Schweden 32: Fredrik Lindgren 22, Antonio Lindbäck 10, Joel Kling N.
7. Deutschland 23: Martin Smolinski 13, Kai Huckenbeck 9, Michael Härtel 1.
Heat 22 Race-off: Russand 3 – Polen 3
1. Maciej Janowski. 2. Artem Laguta., 3. Emil Sayfutdinov. 4. Patryk Dudek D.
Heat 23 Finale: Russland 3 – Großbritannien 3
1. Tai Woffinden. 2. Artem Laguta. 3. Emil Sayfutdinov. 4. Robert Lambert.