Sven Müller: «Bin ich schon gespannt auf Zandvoort»
Sven Müller vor dem Porsche 911 GT3 R in der Boxengasse von Zandvoort 2017
Sven Müller bestritt 2017 seine bisher einzige Saison in der 'Liga der Supersportwagen'. Und das Jahr hat beim gebürtigen Mainzer einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Nicht nur, dass es sein erstes Jahr als Werksfahrer von Porsche war, er erlebte auch eine starke Debütsaison: «Ich bin zusammen mit Robert Renauer bei Herberth Motorsport gefahren, und wir haben zusammen auf dem Lausitzring einen Sieg geholt. Das Jahr hat unheimlich viel Spaß gemacht.»
Nach zwei Saisons im Langstreckensport stand für Müller fest, in diesem Jahr wieder im ADAC GT Masters an den Start gehen zu wollen. «Wir werden bei Porsche gefragt, in welcher Rennserie wir gerne fahren wollen. Da habe ich das ADAC GT Masters genannt, denn als deutscher Fahrer ist es toll, wenn man auch zu Hause Rennen bestreiten kann. Ich freue mich sehr, dass es geklappt hat.»
Müller teilt sich in dieser Saison erneut einen Porsche 911 GT3 R mit Robert Renauer. Und auch der Rennstall ist derselbe wie 2017. Denn zu seinem neuen und alten Team Herberth Motorsport hat er ein besonderes Verhältnis. «Ich bin seit mehreren Jahren mit Robert und Alfred Renauer befreundet. Wir sind schon zusammen in den Urlaub gefahren. 2018 war ich beim Finalwochenende in Hockenheim, um vor Ort das Team zu unterstützen. Daher ist es, als würde ich nach Hause kommen. Das Team ist im Vergleich zu anderen relativ klein, aber es ist unheimlich familiär und jeder dort ist auf seiner Position Profi und weiß, was er macht. Ich hatte 2017 nicht einen technischen Defekt. Das Auto war immer perfekt vorbereitet und schnell. Und neben der Rennstrecke hatten wir auch viel Spaß. Und das ist im Motorsport auch sehr wichtig.»
Aber auch von der Rennserie ist Müller begeistert: «Das Starterfeld im ADAC GT Masters ist unheimlich stark. Wenn man es dort schafft auf das Podium zu fahren, ist das schon ein Megaerfolg. Das Konzept mit zwei Rennen pro Wochenende gefällt mir. Mir haben die Langstreckenrennen auch viel Spaß gemacht, aber jetzt wieder Sprintrennen zu fahren, wo ich ja ursprünglich herkomme, ist echt cool.» Umstellungsschwierigkeiten auf die kürzeren Rennen erwartet der Süddeutsche nicht: «Die Starts bei den Langstreckenrennen sind mittlerweile auch sehr aggressiv und es gibt wie bei den Sprintrennen Berührungen. Dort versucht auch jeder das Maximale herauszuholen. Ich denke daher nicht, dass ich eine Wiedereingewöhnungszeit brauche. Ich bin ja auch früher schon viele Sprintrennen zum Beispiel in den Porsche-Markenpokalen gefahren.»
Ein besonderes Highlight wird für Müller in diesem Jahr das Rennwochenende in Zandvoort, das im August erstmals auf der für die Formel 1 umgebauten niederländischen Strecke stattfinden wird. «Da bin ich schon wirklich gespannt. Die Strecke bekommt teilweise stark überhöhte Kurven, was ich schon aus Daytona kenne. Das Überholen wird das sicher einfacher machen und es gibt mehr Action. Most wird auch interessant, denn dort bin ich noch nie gefahren. Aber auch alle anderen Strecken im Kalender sind toll.»
Der Porsche-Werkspilot geht optimistisch in die neue Saison und hat ein klares Ziel. «Das ADAC GT Masters hat sich in den vergangenen beiden Jahren weiterentwickelt. Es ist noch härter geworden, denn es sind einige sehr gute Teams dazugekommen. 2018 hat Herberth Motorsport mit dem Titelgewinn von Robert und Mathieu Jaminet eine Benchmark gesetzt, aber wir wollen daran anknüpfen und auch um die Meisterschaft kämpfen. Ich denke, dafür haben wir tolle Voraussetzungen. Unser Line-up ist gut und wir werden unser Bestes geben.»