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«Lenny» Marioneck: Highspeed mit Corvette

Von Tom Vorderfelt
Von 190 PS auf 530 PS: Vom Ford Fiesta wechselte Lennart Marioneck in die Callaway-Corvette und in das ADAC GT Masters.

Lennart Marioneck (24, Bamberg) machte in diesem Jahr einen großen Schritt: Vom 190 PS starken Ford Fiesta aus der Division zwei der DTC des DMSB – ADAC Procar stieg der Student der Fahrzeugtechnik in die 530 PS starke Corvette Z06 und in das ADAC GT Masters auf. In der «Liga der Supersportwagen» teilt sich Marioneck das US-Muscle-Car von Callaway Competition mit Remo Lips (31, CH). Bevor das ADAC GT Masters nach der Sommerpause auf dem Nürburgring (2. bis 4. August) in die zweite Saisonhälfte startet, zieht der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport nach drei Rennwochenende ein erstes Fazit.

Sechs Rennen sind im ADAC GT Masters bisher gefahren, wie zufrieden waren Sie mit ihrem Einstand?

«Die ersten Rennen in der Corvette waren für mich nicht einfach. Auch das Wetter hat die Eingewöhnung nicht leichter gemacht. Bisher hatten wir an noch keinem Wochenende eine durchgehend konstante Witterung, es gab oft sehr schwierige Mischbedingungen. Für einen Neueinsteiger macht es das noch schwerer, daher bin ich von meiner eigenen Leistung bisher auch noch nicht begeistert. Ich bin aber optimistisch, dass ich mich in den kommenden Rennen noch steigern kann.»

Was war im ADAC GT Masters bisher die schwierigste Aufgabe?

«Ich bin in den vergangenen Jahren ausschließlich Rennfahrzeuge mit Frontantrieb gefahren und tue mich noch etwas schwer, meinen Fahrstil auf den Heckantrieb der Corvette umzustellen. Besonders macht sich das auf Strecken bemerkbar, die ich kenne. Denn dort fahre ich aus Gewohnheit eine Linie wie mit einem Fronttriebler und bin dann am Scheitelpunkt der Kurve regelmäßig zu schnell.»

Frontantrieb ist man als Nachwuchspilot eher selten im Rennfahrzeug gewohnt, aber ihr Karriereweg war bisher auch eher ungewöhnlich.

«Ich habe im ADAC Logan Cup und im ADAC Chevrolet Cup mit dem Motorsport begonnen und wurde aufgrund meiner Ergebnisse dann zu einer Sichtung der ADAC Stiftung Sport eingeladen. Meine Leistungen waren dabei so überzeugend, dass ich in den Förderkader der ADAC Stiftung Sport aufgenommen wurde und im vergangenen Jahr in der DTC des DMSB – ADAC Procar und in diesem Jahr im ADAC GT Masters antreten kann. Dafür bin ich der Stiftung sehr dankbar. Denn ohne die Unterstützung der ADAC Stiftung Sport hätte ich diese Schritte nicht gehen können.»

Nicht nur die Power der Corvette ist ungewohnt, auch die Arbeitsweise im ADAC GT Masters dürfte Neuland für Sie sein.

«Im ADAC GT Masters wird natürlich auf einem anderen Niveau gearbeitet, als ich es bisher im Motorsport erlebt habe. Wir beschäftigen uns an den Rennwochenenden viel mit der Datenauswertung, das kannte ich bisher nicht im Rennsport. Aber mein Teamkollege Remo Lips und die gesamte Mannschaft von Callaway Competition unterstützen mich dabei toll. Bei der Datenanalyse hilft mir natürlich auch mein Studium der Fahrzeugtechnik. Die Daten der vier Corvette von Callaway Competition stehen allen Fahrern im Team offen und so kann ich meine Runden mit denen von Daniel Keilwitz oder Diego Alessi vergleichen und daraus sehr viel lernen.»

Was war bisher ihr persönliches Highlight im ADAC GT Masters?

«Im Qualifying beim Rennen im Spa-Francorchamps war ich mit dem höchstem Topspeed unterwegs, der je im ADAC GT Masters gemessen wurde, 271 km/h. Das war schon ein kleines Highlight. Generell war Spa ein gutes Wochenende. Im Qualifying starte ich in der zweiten Gruppe, die immer etwas schwieriger und schneller ist. In Spa war ich im Qualifying 19. und lag nur zwei, bzw. drei Zehntelsekunden hinter den Zeiten von Markus Winkelhock und Dino Lunardi, dass sind im GT-Rennsport immerhin zwei richtige Größen.»

Ihrem Teamkollegen Remo Lips haben Sie bereits zu zwei Podiumsplatzierungen in der Gentlemen-Wertung verholfen. Welche Ziele haben Sie noch für die Saison?

«Es wäre unrealistisch auf eine Platzierung in den Top-Zehn zu hoffen, denn die Meisterschaft ist hart umkämpft und es ist mein erstes Jahr in einem GT3-Sportwagen. Aber wenn ich es schaffe im Qualifying in die Top-15 vorzustoßen und wenn wir die Rennen auf diesem Rang auch beenden könnten, wäre ich schon zufrieden.»

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