Neuer GT3-Porsche: «Schnellstes Pferd im Stall»
Der neue GT3-Porsche nimmt technische Anleihen am 911 RSR
Die GT3-Szene steht vor einem grossen Modellwechsel: Bis spätestens 2016 bringen unter anderem BMW, Mercedes, Audi, Lamborghini, Callaway-Corvette und Lamborghini neue Modelle auf den Markt. Auch Porsche bringt einen Nachfolger des seit 2010 eingesetztem 911 GT3 R, der noch auf der Baureihe 997 basiert und der zuletzt Anfang 2013 renoviert wurde. Der neue GT3-Porsche auf Basis der Baureihe 991 läuft seit Anfang August im Testbetrieb, mit bisher ermutigenden Ergebnissen. «Der neue 911 GT3 ist momentan unser schnellstes Pferd im Stall und schneller als der 911 RSR», lächelt der neue Porsche-Motorsportchef Dr. Frank-Steffen Walliser zufrieden im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Wie schon das Vorgängermodell wird auch der 991 GT3 R viele technischen Anleihen an das Topmodell 911 RSR haben, das seit dem vergangenen Jahr in der Sportwagen-WM FIA WEC startet. Die Nähe zum RSR wird auch an der Preisschraube des GT3 des drehen. Während Konzernschwester Audi schon hat durchblicken lassen, dass der Nachfolger des aktuellen R8 LMS ultra einen vergleichbaren Preis bekommen wird, deutet Walliser an, dass der Porsche wohl teurer als sein Vorgänger wird.
Wann Porsche den neuen GT3-Porsche an Kunden ausliefert, ist noch offen. Walliser hat einen hohen Anspruch an den neuen Kundensport-Porsche, das erste Produkt aus dem Porsche-Motorsport-Sortiment, das er zu verantworten hat. Erst wenn man in Stuttgart und Weissach restlos von der Wettbewerbsfähigkeit des neuen Elfers überzeugt ist, gibt es grünes Licht.
Walliser: «Wir werden das Auto entwickeln und im kommenden Jahr damit ein Testrennen bestreiten. Nach den Ergebnissen daraus werden wir die Kundenfahrzeuge bauen. Realtisch ist derzeit eine Auslieferung an Kunden in der zweiten Jahreshälfte.»
Wo Porsche das Testrennen mit dem neuen Modell bestreiten wird, ist noch offen, homologiert wird der 991 GT3 R dann offenbar zum 1. Juli 2015. Den Weg, ein Kundensportmodell bei einem Testrennen vor der Kundenauslieferung auf Herz- und Nieren zu prüfen, ging Porsche zuletzt 2006, als Manthey im Werksauftrag zwei 997 RSR bei den 24h von Spa einem Testeinsatz unterzog.