Neuer GT3: Callaway Corvette C7 GT3-R vorgestellt
Die nagelneue Callaway Corvette C7 GT3-R bei der Präsentation in Hockenheim
Das ADAC GT Masters wird im kommenden Jahr um einen echten Hingucker reicher – die Callaway Corvette C7 GT3-R. Der Wagen aus der Schmiede von Callaway Competition aus Leingarten bei Heilbronn wurde heute im Rahmen des Saisonfinales in Hockenheim der Öffentlichkeit präsentiert. Und zauberte gleich beim ersten Auftritt grosses Leuchten in die Augen der vielen hundert anwesenden Gäste. Damit stahl die Corvette den ebenfalls im badischen Motodrom ausgestellten Audi R8 LMS, BMW M6 GT3, Mercedes-AMG GT3 und Porsche 911 GT3 R ganz klar die Show. Die C7 GT3-R ist somit der fünfte neue GT3-Rennwagen 'Made in Germany'.
Der legendäre US-Sportwagen wird, wie schon sein Vorgänger Z06.R GT3, von einem 6,245-Liter-V8-Saugmotor angetrieben. Je nach Balance of Performance-Einstufung werden damit zwischen 550 und 600 PS an Leistung erreicht. Das markante Design, des bei der Präsentation noch in blankem Karbon gehaltenen Wagens, stammt aus der Zusammenarbeit von Callaway Competition und Paul Deutschman, dem Hausdesigner von Callaway in Nordamerika. Nach detaillierter Entwicklungsarbeit am CAD wurde im Frühjahr diesen Jahres mit dem Aufbau des ersten Fahrzeuges begonnen. Anfang September fand dann im Bosch-Prüfzentrum in Boxberg bei Stuttgart der erste Roll-Out statt. Im Anschluss stellte Callaway Competition die C7 GT3-R dem Weltverband FIA beim obligatorischen Balance of Performance-Test im französischen Ladoux vor. Weitere geheime Ausfahrten zur Vorbereitung auf die Saison 2016 werden folgen.
Callaway ist sozusagen der letzte Mohikaner in der GT3-Kategorie. Als die Klasse 2006 ins Leben gerufen wurde, war sie eigentlich als Tummelplatz für engagierte und qualitativ hochwertige Tuner konzipiert - so wie eben Callaway Competition. Doch nach und nach strömten die grossen Automobil-Hersteller in die Klasse und machten das Business-Modell der 'Kleinen' damit zu Nichte. Letztendlich konnte sich eigentlich nur noch Callaway gegen die grosse Übermacht behaupten. Dazu kommt: Auch aus den eigenen Reihen kam keine wirkliche Unterstützung für das Projekt. Denn sowohl GM als auch Pratt & Miller Engineering (also die Mannschaft, welche die GTE-Variante der Corvette in den USA herstellt) beteiligten sich in keinster Weise bei der Entwicklung des Wagens. Sie legten Callaway eher sogar Steine in den Weg. Denn obwohl das Interesse von nordamerikanischen Rennteams an der C7 GT3-R gross ist, darf der Wagen dort nicht antreten.
«Wir wollten mit dieser Neuentwicklung einen weiteren Meilenstein in unserer Firmengeschichte setzen und ein zukunftsfähiges Fahrzeug konstruieren, produzieren und ab 2016 auch einsetzen. Als kleines, privat geführtes Team ist ein solches Projekt eine besondere Herausforderung, da nicht die finanziellen und personellen Ressourcen wie bei einem Automobilwerk vorhanden sind», erklärte Callaway-Competition-Geschäftsinhaber Ernst Wöhr bei der Präsentation.
Nach derzeitiger Planung möchte man zunächst drei Exemplare des Fahrzeuges aufbauen. Erster Renneinsatz wird wohl der Saisonstart des ADAC GT Masters 2016 in Oschersleben sein.