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Atemberaubende Eindrücke entlang der Dakar-Route 2023

Von Kay Hettich
Am 31. Dezember beginnt in Saudi-Arabien die 45. Ausgabe der Rallye Dakar. Nach 8500 Kilometern haben die Teilnehmer nicht nur Wüste, sondern auch Großstädte, atemberaubende Landschaften und Weltkulturerbe gesehen.

Die Dakar 2023 beginnt am letzten Tag des Jahres mit dem Prolog in der Hafenstadt Yanbu an der Rotmeerküste. Die Stadt ist historisch bekannt als Marktplatz für Gewürze, seit der Industrialisierung finden sich dort aber auch Raffinerien und andere Unternehmen. Während die Rallye-Fahrer hier ihr Eldorado starten, ist die Gegend bei Touristen für Tauchen, Wassersport und die gute Küche bekannt.

Nach der ersten Etappe am Neujahrstag führt die Route weiter nach Al-'Ula, im Nordwesten des Saudischen Königreichs. Vorbei an atemberaubende Felsformationen und Canyons befindet sich das UNESCO-Weltkulturerbe Hegra. Dies sind mehrere Jahrtausende alte Grabstätten. Hegra ist relativ unberührt und wird eher von Wildtieren als von Touristen besucht.

Der Elefantenfelsen – oder Jabal AlFil – ist ein Naturwunder, das 11 km nordöstlich von AlUla liegt. Dieser spektakuläre Felsen wurde über einen Zeitraum von Millionen von Jahren durch Erosionen geformt. Im Gegensatz zur umgebenden Wüste ist die üppige AlUla-Oase ein Ort der Erholung und Entspannung, wo unter anderem Zitrusfrüchte und Datteln angebaut werden.

Für die Etappen 3, 4 und 5 zieht das Dakar-Biwak weiter nach Ha'il, der einstigen Hauptstadt der arabischen Wüste und Entstehungsort von Geschichten wie «1001 Nacht» vorkommt. Heute ist Ha'il die Hauptstadt der nördlichen Zentralregion und ein beliebter Zwischenstopp auf der Pilgerfahrt nach Mekka.

Hier gibt es ein weiteres UNESCO-Weltkulturerbe zu bestaunen, die Jubbah-Felszeichnungen. Diese befinden sich nordwestlich von Ha'il in Jubbah Umm Sinman. Man nimmt an, dass diese faszinierenden Felsinschriften mindestens 7000 bis 9000 Jahre in die Jungsteinzeit zurückreichen und Aufschluss über soziale Aktivitäten, Kleidung, Tiere und Waffen jener Zeit geben.

Übrigens: Die rötlich gefärbte Wüste um Ha'il umfasst 40.000 Quadratkilometer, für das alljährlich stattfindende Wüstenfestival findet die Dakar aber zu früh statt.

Die Etappen 6 und 7 führt die härteste Rallye der Welt ins Zentrum Saudi-Arabiens, nach Ad-Dawadimi und weiter nach Riad. Die pulsierende Hauptstadt liegt im Zentrum der Nafud-Wüste. Mancher Teilnehmer wird den Ruhetag für die Besichtung der 150 Jahre alten Al-Masmak-Festung nutzen. Hier residierte König Abdulaziz im Jahr 1902, als er die verschiedenen Königreiche vereinigte und das heutige Saudi-Arabien erschuf. Das restaurierte Gebäude beherbergt heute ein Museum. Einen grandiosen Blick über die Stadt hat man von der Skybridge im Kingdom Centre.

Ab der neunten Etappe steht den Dakar-Teilnehmern der lebensfeindlichste Teil der Rallye bevor, auch wenn der Anblick der Weite der gewaltigen Dünen noch so faszinierend sein wird: Das ‹Leere Viertel› besteht aus nichts, außer Sand. Die Wüste erstreckt sich über eine Fläche, die größer ist als Frankreich. Hier finden die Marathon-Etappen 11/12 der Rallye Dakar statt, bei der die Fahrer keine Hilfe von ihren Teams erhalten können. Die Hitze am Tag weicht bitterkalten Temperaturen in der Nacht. Auf eigene Faust sollte man hier nicht unterwegs sein, sondern regionale Veranstalter nutzen. Beduinen wärmen sich traditionell bei einer Kaschta am Lagerfeuer auf.

Auf den Etappen 12 und 13 führt die Route Shaybah nach Al-Hofuf, einer Großstadt in der Oase Al-Ahsa im Osten des Königreichs.

Diese Region ist berühmt für ihre Datteln und gehört zu den größten Produzenten der süßen Frucht. Die Köche der Biwak-Kantine werden hier ein letztes Mal die Vorräte auffüllen. Der historische Markt «Qaisariah Souq» verfügt über mehr als 400 Geschäften und Stände. Der vermutlich 1822 errichtete Markt erstreckt sich über 7000 m² und ist seit 2018 Weltkulturerbe.

Die Dakar 2023 endet am 15. Januar in Damman an der Küste des Arabischen Golfs. Dammam ist mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern die fünftgrößte Stadt Saudi-Arabiens. Das Gebiet wurde 1923 vom Stamm der Dawasir besiedelt und war früher eine Fischersiedlung. Heute ist die Stadt für ihre Grünflächen, ihre Uferpromenade und als Zentrum für Kunst und Kultur bekannt. Die Rallye-Teilnehmer blicken hier auf 8549 Kilometer zurück, von denen 4706 Kilometer als Wertungsprüfung zu fahren waren.


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