Dakar, Etappe 10: Tobi Ebster (KTM) glänzt mit Rang 3

Nach dem Etappensieg am Dienstag musste Luciano Benavides auf seiner KTM die Etappe am Mittwoch eröffnen. Der Argentiner, der in der Dakar-Gesamtwertung 2025 noch auf einen Podestplatz hofft, hatte damit eine harte Aufgabe, denn es ging in das Leere Viertel – eine riesige Dünenlandschaft im Osten Saudi-Arabiens.

Die Etappe ging nur insgesamt über 119 Kilometer und war damit ein Vorgeschmack auf das, was die Teilnehmer am Donnerstag auf Etappe 11 erwarten wird. KTM-Priavtier Michael Docherty aus der Rally2-Klasse belegte beim ersten Wegpunkt nach 40 Kilometern den ersten Rang. Der Südafrikaner führte 1:02 Minuten vor Sherco-Fahrer Rui Goncalves und 1:21 Minuten vor Tobias Ebster aus Österreich.

Dakar-Leader Daniel Sanders (KTM) lag auf Platz 4 vor Teamkollege Edgar Canet und Honda-Werkspilot Ricky Brabec. Die HRC-Fahrer Adrien Van Beveren und Tosha Schareina belegten zu diesem Zeitpunkt nur die Plätze 7 und 9. An der Spitze des Feldes waren Benavides, Van Beveren und Sanders schnell zu einem Trio verschmolzen – sie bereiteten den Gegnern den Weg für die restliche Etappe.

Auch bei Kilometer 82 hatte Docherty die Überhand. Seine Führung über Goncalves war jedoch auf 43 Sekunden geschrumpft. Die Plätze 3 bis 5 belegten an diesem Punkt Daniel Sanders, Tobi Ebster und Ricky Brabec. Sanders war somit weiter schneller als alle seine Hauptrivalen.

Nach der Zieldurchfahrt der kurzen Etappe ergab sich ein ungewöhnliches Bild, denn besonders die Privatfahrer setzten sich am Mittwoch in Szene. Michael Docherty holte sich bei seiner dritten Dakar-Teilnahme auf Etappe 10 den ersten Tagessieg. Der Fahrer vom BAS World KTM Racing Team distanzierte am Ende Sherco-Pilot Rui Goncalves aus Portugal um 1:20 min. Docherty ist erst der zweite Rally2-Fahrer, der jemals eine Gesamtetappe der Dakar gewinnen konnte – vor ihm gelang das nur Superbike-WM-Star Danilo Petrucci (2022 auf KTM).

Überragender Dritter wurde Tobias Ebster, Teamkollege von Docherty. Der Neffe von Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner verlor nur zwei Minuten auf die Spitze und kam damit zu seinem ersten Podestplatz in der Gesamtwertung des Tages. Die Plätze 4 und 5 gingen ebenfalls nicht an die großen Werksfahrer: Privatier Stefan Svitko (KTM) und Edgar Canet komplettierten die Top-5.

Daniel Sanders kam am Ende nur auf Rang 9 ins Ziel. Der australische Favorit auf den Sieg verlor zwar noch etwas Zeit, Sanders lag 2:23 Minuten hinter Skyler Howes (Honda); Brabec, Benavides und Van Beveren konnte er jedoch hinter sich lassen.

In der Gesamtwertung führt Sanders zwei Tage vor dem Ende der härtesten Rallye der Welt mit einem Vorsprung von mehr als 16 Minuten auf Schareina. Adrien Van Beveren liegt auf Position 3 schon 22 Minuten zurück, Luciano Benavides fehlt als Vierter schon fast eine halbe Minute. In der Rally2-Klasse ist Canet weiter Spitzenreiter, Ebster fehlen 35 Minuten auf seinen spanischen Markenkollegen.