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Heinz Kinigadner über das Wunder Edgar Canet

Von Gino Bosisio
Edgar Canet

Edgar Canet

KTM-Berater Heinz Kinigadner spricht über den kometenhaften Aufstieg von Edgar Canet bei der diesjährigen Rallye Dakar und die mittelfristigen Pläne mit dem jungen Spanier und Tobias Ebster.

Die Rallye Dakar 2025 in Saudi-Arabien hat vor allem bei den Motorrädern für außergewöhnliche Schlagzeilen in Form von KTM-Ass Edgar Canet gesorgt. Er beendete die Dakar als Achter, gewann souverän die Rally2-Wertung und holte auf den Etappen mehrere Top-Platzierungen. Und das, obwohl der 19-jährige Spanier erst im Frühjahr 2024 bei der Oasis erstmals Rallye-Luft geschnuppert hat.

KTM-Berater Heinz Kinigadner zieht den Hut vor Canet: «Gekannt hat ihn eigentlich noch niemand, auch wenn er schon in der Motocross-EM gefahren ist», weiß der Tiroler. «Die Dakar ist nun mal so eine starke Veranstaltung in Richtung PR. Das haben wir vor 30 Jahren gewusst – deswegen haben wir angefangen und das hat sich bis heute nicht geändert. Diese Rallye ist einfach ein brutaler Publikumsmagnet.»

In Spanien haben sich die Medien über den Teenager Canet regelrecht überschlagen. «Red Bull Spanien hat berichtet, dass Edgar Nani Roma und Carlos Sainz in den Reichweiten der sozialen Medien überflügelt hat», erzählte Kinigadner. «Nani Roma ist ja auch eine Art erster Entdecker von Edgar – er hat mich schon vor zehn Jahren angerufen und mich auf Edgar aufmerksam gemacht. Seit damals ist Edgar mit Kini-Ausrüstung gefahren und hat die Bikes von uns über Nani bekommen.»

«Kini» weiter: «Jetzt kommt für Edgar und auch für Tobi Ebster die Herausforderung, die Rallye-WM zu fahren. Eine komplette Saison kostet uns da mit der Dakar 1,5 Millionen Euro – ohne Fahrerverträge wohl gemerkt. Man muss bei der WM auch Einschreibegebühr bezahlen und es kommen endlos Kosten für die Events dazu. Es ist wohl die teuerste Offroad-Disziplin.»

Für die nächste Rallye hat Kinigadner bereits vorgesorgt: «Von Canet und Sanders haben wir die Bikes in Arabien gelassen. Für Sanders bekommen wir vom Veranstalter in Abu Dhabi alles bezahlt. Für Edgar erhalten wir die Start- bzw. Einschreibegebühr, bei Tobi hoffe ich das auch noch. Ohne dass die Jungs Rennen fahren, werden sie nächstes Jahr nicht besser sein. Jetzt erwartet man sich aber schon ein Ergebnis, das vorne in Richtung Platz 5 bis 7 hinkommt.»

Zum Material, das Canet und Ebster bei der Dakar zur Verfügung hatten, meinte Kinigadner: «Edgar hatte bereits ein Werks-Bike, das war am Ende in den Dünen nicht so ausschlaggebend, aber davor in den Etappen schon. Tobi hat schon das geliefert, was wir erwartet hatten.»

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