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Peugeot: Abschied von der Rallye Dakar mit Sainz-Sieg

Von Toni Hoffmann
Peugeot hat sich von der Rallye Dakar mit dem Sieg von Carlos Sainz, einem Hattrick-Erfolg und dem siebten Triumph verabschiedet, Sainz feiert seinen zweiten Sieg beim Marathon-Klassiker.

Die zweite «Löwen»-Ära bei der Rallye Dakar ist vorbei. Nach einer 25-jährigen Pause bis zum Comeback 2015 sagt Peugeot zum zweiten Mal «Adieu» vom Marathon-Klassiker. Mit dem Hattrick-Sieg (2016, 2017, 2018) und dem siebten Gesamtsieg zieht sich Peugeot zum zweiten Mal wieder zurück, wenn auch mit anderen Siegerwartungen. Im letzten Jahr gab es bei der Zielankunft in Buenos Aires mit Stéphane Peterhansel, Sébastien Loeb und Cyril Despres, aber ohne den ausgeschiedenen Sainz ein reines französisches Peugeot-Podium. In diesem Jahr aber schaffte es nur Sainz aufs Treppchen, immerhin auf die oberste Stufe. Nach fünf Ausfällen hintereinander in den letzten Jahren schloss Sainz seine Dakar-Karriere mit dem zweiten Triumph ab.

Nach 13 gewerteten Prüfungen, die neunte Etappe war neutralisiert worden, verteidigte Sainz im Peugeot 3008 DKR Maxi seine ab der siebten Prüfung übernommene Führung ohne größeren Druck und feierte mit einem Vorsprung von 43:40 Minuten auf Nasser Al-Attiyah, 1:16:41 Stunden auf die letzten Tagessieger Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz, beide im Toyota Hilux, seinen zweiten Sieg nach 2010. Für Sainz war es in Argentinien inklusive der regulären Rallye-Weltmeisterschaft der fünfte Triumph.

«Für mich war es eine sehr harte Rallye. Dies ist wahrscheinlich die schwierigste Dakar, die ich jemals gefahren bin, auch wenn ich an jene denke, die in Afrika stattfanden», sagte Sainz.«Wir uns sehr, eine solch harte Rallye gewonnen zu haben.»

Auch Peugeot musste Federn lassen

Peugeot musste in diesem Jahr einiges einstecken. Auf der vierten Prüfung knickte Cyril Despres, der mit seinem Sieg am zweiten Tag die Führung übernommen hatte, ein, als er an einem Felsen das Heck total zerstörte. Er musste ins Biwak geschleppt werden und agierte wegen des hohen Zeitverlustes (am Ende waren es 45 Stunden Rückstand) als «Feuerwehr» für seine Teamkollegen. Er musste auf der achten Prüfung dem havarierten Peterhansel zum ersten Mal mit Teilen aushelfen. Der Vorjahressieger durfte schon da mit einem Zeitverlust von mehr als 75 Minuten seinen 14. Volltreffer abschreiben. Auch auf der 13. Entscheidung war Despres bei Peterhansel, der an einem Baum gelandet war, der Retter in der Not. Peterhansel verpasste so seinen 14. Triumph, den Hattricksieg und sogar um 8:48 Minuten den letzten Podiumsplatz.

Auf der fünften Prüfung erwischte es Sébastien Loeb, der eigentlich nach seinem zweiten Platz 2017 endlich die Rallye Dakar gewinnen wollte. Nach seinem Tagessieg am vierten Tag in den von ihm nicht gemochten Dünen schöpfte der neunfache Rallye-Rekordchampion Hoffnung, bis er am nächsten Tag in eine Sandgrube fiel. Sein Beifahrer Daniel Elena zog sich dabei Verletzungen im Brustbereich und eine Fraktur am Steißbein zu, was zur Aufgabe führte.

Toyota fast ein ebenbürtiger Gegner

Toyota erwies sich mit dem neuen Hilux diesmal fast als ebenbürtiger Rivale. Die drei Piloten Nasser Al-Attiyah, Giniel de Villiers und Bernhard ten Brinke folgten dem Tempo der Peugeot, kamen aber nicht am 3008 vorbei. Alle drei Hilux-Piloten wurden während der Rallye durch verschiedene Probleme eingebremst. Auf der vorletzten Etappe blieb der bis dahin Gesamtdritte Ten Brinke mit Motorproblemen liegen. Toyota gewann sechs Etappen, Peugeot holte sieben Tagessiege. Bis zur 13. Entscheidung zeigte das Team von Toyota Gazoo Racing immer eine geschlossene Mannschaftsleistung auf den Plätzen unter den Top 5.

Mini enttäuscht

Sven Quandt darf sich mit seinem X-raid-Team, das von 2012, 2013, 2014, 2015 vier Siege holte, diesmal als der Verlierer der 40. Rallye Dakar bezeichnen. Mit sieben Mini, davon als Neukonstruktion drei heckgetriebene Buggy, trat das Team an.  Es wurde während der Rallye ziemlich arg von vielen Problemen bei Mensch und Material und von Unfällen gebeutelt. Bryce Menzuies verschrottete schon gleich am zweiten Tag den Mini Buggy. Ein Tag später verunfallte Joan ‚Nani’ Roma und verbrachte zwei Tage zur Beobachtung im Krankenhaus. Yazeed Al-Rajhi und Timo Gottschalk wurden nach der zehnten Etappe wegen Auslassens vieler Wegpunkte disqualifiziert. Der einzige Mini-Pilot, der fast ohne größere Probleme durchkam war der Pole Jakub Przygonski, der im Allrad-Mini wenigstens als Trostpflaster einer verkorksten Rallye Dakar den fünften Gesamtplatz mit einem Rückstand von 2:45:24 Stunden erreichte.

Bestes rein deutsches Team wurden Vater Jürgen und Sohn Maximilian Schröder im Nissan Navara auf dem 22. Gesamtrang.

Rallyeleiter Marc Coma versprach vor dem Start den Teilnehmern die härteste Rallye Dakar. Der einstige Motorradsieger schien mit seinem Versprechen nicht ganz daneben zu liegen. Von den 103 am 6. Januar in der peruanischen Hauptstadt Lima gestarteten Autos erreichten gerade einmal 43 das Finale am 20. Januar bei Cordoba in Argentinien. Nicht nur die Teilnehmer und ihre Fahrzeuge zeigten Schwächen, auch die Organisation. Der Informationsfluss, teils mit falschen oder fehlenden Daten, und auch der Zeitenservice waren schon einmal besser.

Rallye Dakar 2018 - Ergebnis auf der 14. Etappe:

Pl.

Team/Fahrzeug

Zeit/Diff

1.

De Villiers/von Zitzewitz (ZA/D), Toyota

1:26:29

2.

Peterhansel/Cottret (F), Peugeot

+ 0:40

3.

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 0:41

4.

Alvarez/Howie (RA/ZA), Toyota

+ 0:43

5.

Van Merksteijn/Marton (NL/PL) Toyota

+ 2:06

6.

Przygonski/Colsoul (PL/B), Mini

+ 2:11

7.

Prokop/Tomanek (CZ), Ford

+ 2:13

8.

Halpern/Pulenta (RA), Toyota

+ 2:25

9.

Sainz/Cruz (E), Peugeot

+ 3:19

10.

Al Qassimi/Panseri (UAE/F), Peugeot

+ 3:37


Rallye Dakar 2018 - Endstand nach 14 Etappen:

Pl.

Team/Fahrzeug

Zeit/Diff

1.

Sainz/Cruz (E), Peugeot

49:16:18

2.

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 43:40

3.

De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D)

+ 1:16:41

4.

Peterhansel/Cottret (F), Peugeot

+ 1:25:29

5.

Przygonski/Colsoul (PL/B), Mini

+ 2:45:24

6.

Al Qassimi/Panseri (UAE/F), Peugeot

+ 4:20:58

7.

Prokop/Tomanek (CZ), Ford

+ 7:20:49

8.

Van Merksteijn/Marton (NL/PL) Toyota

+ 7:41:28

9.

Halpern/Pulenta (RA), Toyota

+ 9:08:10

10.

Avarez/Howie (RA/ZA), Toyota

+ 9:18:46

 

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