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Carlos Sainz und Lucas Cruz feiern Dakar-Sieg Nr. 2

Von Toni Hoffmann
Dritter Dakar-Sieg für Peugeot in Folge: Nach 8.793 Kilometern in Peru, Bolivien und Argentinien feierten Carlos Sainz und Lucas Cruz im Peugeot 3008 DKR Maxi den Sieg bei der 40. Rallye Dakar.

Die Strecke der 40. Rallye Dakar erwies sich auf der technischen Seite als besonders anspruchsvoll. Bei diesem harten Dauertest von fast 9.000 Kilometern hat der Peugeot 3008 DKR Maxi nicht nur sieben von 13 Tagesetappen gewonnen, sondern auch eine bemerkenswerte Zuverlässigkeit gezeigt. Die einzigen Probleme waren kleinere Schwierigkeiten mit der Schaltung. Der Grund für den Ausfall des Peugeot 3008 DKR Maxi mit der Startnummer 306 war nicht technischer Art. Die neuen BF Goodrich-Reifen erwiesen sich auf dem harten südamerikanischen Terrain als ausgesprochen haltbar. Die Schmierstoffe von Total sorgten zudem für die optimale Leistung der Motoren - trotz Höhenlage und extremer Bedingungen.

Die Rache von «El Matador»

Bei den letzten drei Auflagen der Rallye Dakar hatten Carlos Sainz und Lucas Cruz viel Pech, aber sie schlugen stark zurück. Die beiden Spanier, die ab dem Start eine fabelhafte Rallye fuhren, demonstrierten am Steuer des Peugeot 3008 DKR Maxi sowohl Leistung als auch Beständigkeit. Sie feierten auf der sechsten und siebten Etappe zwei Tagessiege, übernahmen ab der Marathonetappe die Führung und verteidigten diese bis ins Ziel. Die Sieger der Dakar 2010 feierten bei der Zielankunft in Córdoba mit einem Vorsprung von 43.40 Minuten ganz oben auf dem Podium. Dieser Sieg unterstreicht ihr unermüdliches Engagement für das Marathonrallye-Projekt von Peugeot, bei dem sie ihre Erfahrungen und ihr Talent in die Abstimmung des Peugeot DKR einfließen ließen.

Höhen und Tiefen von «Mr. Dakar»

Stéphane Peterhansel und Jean-Paul Cottret, die Sieger der Rallye Dakar 2016 und 2017 mit Peugeot, erlebten eine ereignisreiche Rallye mit zwei unglücklichen Rückschlägen. Auf Etappe 7 musste das Fahrerteam des Peugeot 3008 DKR Maxi mit der Startnummer 300 einem Quad ausweichen, das auf der Mitte der Strecke stand. Dabei wurde die linke Hinterradaufhängung an einem verborgenen Felsen zerstört. Nach dem Start von Etappe 13 traf der 2017er-Dakar-Sieger einen Baum und beschädigte die Servolenkung. Bei beiden Zwischenfällen halfen ihre Teamkollegen Cyril Despres und David Castera das Auto zu reparieren, sodass die Franzosen die Rallye fortsetzen konnten. Die Missgeschicke bedeuteten, dass Peterhansel/Cottret zunächst den ersten Platz und später den zweiten Platz im Gesamtklassement verloren. Trotzdem belegten sie am Ende Platz vier und waren mit drei Tagessiegen das schnellste Team im Peugeot 3008 DKR Maxi.

Despres/Castera: schnell und zuverlässig

Das erste Peugeot-Team, das bei der Dakar 2018 einen Tagessieg errang, waren Cyril Despres /David Castera. Sie eroberten auf Etappe 2 die Führung im Gesamtklassement und bewiesen, dass sie mit ihren Leistungen einen weiteren Schritt vorwärts gemacht haben. Leider wurden die Siegchancen der ehemaligen Motorradpiloten durch einen Stein bei Kilometer 180 auf Etappe 4 zerstört. Der Felsbrocken zerstörte die rechte Hinterradaufhängung ihres Autos, das Fahrerteam musste anhalten. Mit der Hilfe des Servicetrucks des Teams Peugeot Total, der ebenfalls in der Rallye eingeschrieben war, konnte die Besatzung des Peugeot 3008 DKR Maxi mit einem großen Rückstand weiterfahren. Ab diesem Zeitpunkt demonstrierten Despres/Castera einen eindrucksvollen Teamgeist: Sie halfen ihren Teamkollegen und verbuchten selbst gute Zeiten in der Tageswertung, wenn sich die Gelegenheit dazu bot (wie auf Etappe 8 und Etappe 11). Durch ihre Zeitstrafe von 28 Stunden fielen Despres/Castera in der Gesamtwertung weit zurück, das Ergebnis repräsentiert nicht ihr wahres Potenzial.

Vorzeitiges Aus von Loeb

Nach Platz zwei bei der Rallye Dakar 2017 mit nur fünf Minuten Rückstand auf die Sieger starteten Sébastien Loeb und Daniel Elena mit dem klaren Ziel zu siegen. Sie zeigten einen starken Start, obwohl die Route durch Peru anfangs vor allem aus Dünen und Offroad-Passagen bestand, was ihnen nicht entgegenkam. Loeb/Elena feierten auf Etappe 4, einer der schwierigsten Etappen der Dakar in Südamerika, einen Tagessieg. Sie lagen auf Platz zwei in der Gesamtwertung, als sie auf Etappe 5 aufgeben mussten. Als sie einem anderen Teilnehmer ausweichen wollten, der sich festgefahren hatte, fiel ihr Peugeot 3008 DKR Maxi in ein weiches Sandloch. Durch den Aufprall brach sich Beifahrer Daniel Elena das Steißbein, damit war es unmöglich, die Rallye fortzusetzen.

Letztes Kapitel der Erfolgsgeschichte

Der Sieg des Team Peugeot Total komplettiert die eindrucksvolle Erfolgsserie von Peugeot bei der Rallye Dakar. Es ist bereits der siebte Dakar-Sieg für Peugeot bei acht Teilnahmen.

1987: Sieg von Vatanen/Giroux (205 T16 Grand Raid)
1988: Sieg von Kankkunen/Piironen (205 T16 Grand Raid)
1989: Doppelsieg Vatanen/Berglund, Ickx/Tarin (405 T16 Grand Raid)
1990: Dreifachsieg Vatanen/Berglund (405 T16 Grand Raid), Waldegaard/Fenouil
(405 T16 Grand Raid), Ambrosino/Baumgartner (205 T16 Grand Raid)
2016: Sieg von Peterhansel/Cottret (2008 DKR)
2017: Dreifachsieg von Peterhansel/Cottret, Loeb/Elena und Despres/Castera (3008 DKR)
2018: Sieg von Sainz/Cruz (3008 DKR Maxi).

Eine neue, elektrisierende Herausforderung

Der Sieg markiert die letzte Teilnahme von Peugeot bei der Rallye Dakar. Peugeot Sport konzentriert sich zukünftig auf die FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft (World RX). Die Saison startet am 14.-15. April in Barcelona, wo Sébastien Loeb einen der Peugeot 208 WRX pilotieren wird. Gleichzeitig wird sich Peugeot Sport auf die zukünftige elektrische Rallycross-Meisterschaft 2020 vorbereiten. In dieser Serie kommt der Nachfolger des Serien-Peugeot 208 zum Einsatz, von dem es eine rein elektrische Version geben wird.

Bruno Famin, Direktor Peugeot Sport: «Peugeot beendet sein Dakar-Projekt in der bestmöglichen Weise dank des fantastischen Siegs von Carlos Sainz/Lucas Cruz und des Peugeot 3008 DKR Maxi bei einer Veranstaltung, die sicherlich in die Geschichte eingehen wird. Es ist eine außergewöhnliche Leistung, drei aufeinanderfolgende Siege bei einer so komplizierten Rallye zu feiern. Das liegt sowohl an unserem hohen technischen Niveau als auch an unserem unerschütterlichen Teamgeist. Wir freuen uns ganz besonders über diesen Sieg für Carlos und Lucas, die eine absolut unglaubliche Rallye gefahren sind und jedes Hindernis überwunden haben. Carlos hat von Anfang an viel in unser Dakar-Projekt investiert, es ist fantastisch, dass er jetzt so dafür belohnt wird. Drei unserer vier Fahrzeuge haben bei der schwierigsten Rallye des letzten Jahrzehnts die Ziellinie überquert, damit hat der Peugeot 3008 DKR Maxi seine technische Überlegenheit ohne Ausfälle bewiesen. Das ist eine große Genugtuung für das gesamte Team und eine große Quelle des Stolzes für Peugeot.»

Carlos Sainz, Peugeot 3008 DKR Maxi Nr. 303, 9. Etappe 14/1. Gesamt: «Dies war eine wirklich schwierige Rallye für mich, vielleicht die anspruchsvollste Dakar, die ich jemals gefahren bin. Die Veranstalter haben eine herausfordernde Route mit vielen schwierigen Prüfungen erarbeitet. Selbst die letzten beiden Etappen waren unglaublich, und auch Peru war sehr knifflig. Für Lucas und mich ist es toll, bei einer so anspruchsvollen Rallye zu siegen. Das gilt auch für das Peugeot-Team, das während des gesamten Programms einen fantastischen Job gemacht hat. Der Peugeot 3008 DKR Maxi ist wahrscheinlich das beste Auto, das ich im Marathonrallye-Sport gefahren bin. Mein Dank gilt allen, die uns bei diesem Projekt unterstützt haben. Und einen großen Dank an Peugeot Sport.»

Stéphane Peterhansel, Peugeot 3008 DKR Maxi Nr. 300, 20. Etappe 14/4. Gesamt: «Insgesamt war es eine gute Woche für uns. Der Dünen in Peru waren wirklich unsere große Trumpfkarte. Danach wurde es etwas leichter. Wir haben 1:45 Stunden in Bolivien verloren, nachdem wir einen Stein trafen, den ich nicht gesehen hatte. Es war so unmöglich, ihn zu entdecken, dass ich mich nicht geärgert habe. Was am Freitag passiert ist, war schlimmer. Es war ein Tag, an dem sich die kleinen Fehler häuften. Ich glaube, dass diese Dakar extrem hart war. Es war zweifellos die schwierigste Dakar, die ich in Südamerika erlebt habe. Aber das ist das Besondere an diesem ganzen Event. Auch wenn es dieses Mal vielleicht ein wenig zu weit getrieben wurde, wenn man an die Amateurfahrer denkt. Die wahre Befriedigung für uns liegt in dem Sieg von Carlos und dem Peugeot-Team. Es ist eine brillante Belohnung für Carlos, der in den vergangenen drei Jahren Pech hatte.»

Cyril Despres, Peugeot 3008 DKR Maxi Nr. 308, 13. Etappe 14/31. Gesamt: «Die Dakar startete für uns gut, wir konnten die zweite Tagesetappe gewinnen. Aber leider zerstörte das Problem auf Etappe 4 unsere gesamte Rallye. Ab diesem Zeitpunkt haben wir unseren Teamkollegen geholfen, deshalb war es nicht leicht, zu zeigen, was wir können. Am wichtigsten war, keine Fehler zu machen und bereit zu sein, wenn Carlos oder Stéphane ein Problem haben sollten. Natürlich war es für David und mich eine frustrierende Rallye, aber andererseits starten wir gerade unsere Karriere im Auto. Wir haben in diesem Jahr bei der Dakar viel Erfahrung gesammelt, und das ist sehr positiv. Ich möchte dem gesamten Peugeot-Team danken, das so hart gearbeitet und uns erlaubt hat, bei perfekten Bedingungen seit 2015 besser und besser zu werden.»

Rallye Dakar 2018 - Endstand nach 14 Etappen:

Pl.

Team/Fahrzeug

Zeit/Diff

1.

Sainz/Cruz (E), Peugeot

49:16:18

2.

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 43:40

3.

De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D)

+ 1:16:41

4.

Peterhansel/Cottret (F), Peugeot

+ 1:25:29

5.

Przygonski/Colsoul (PL/B), Mini

+ 2:45:24

6.

Al Qassimi/Panseri (UAE/F), Peugeot

+ 4:20:58

7.

Prokop/Tomanek (CZ), Ford

+ 7:20:49

8.

Van Merksteijn/Marton (NL/PL) Toyota

+ 7:41:28

9.

Halpern/Pulenta (RA), Toyota

+ 9:08:10

10.

Avarez/Howie (RA/ZA), Toyota

+ 9:18:46

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