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Bester Mini: Jakub Przygonski auf dem fünften Platz

Von Toni Hoffmann
Es war keine Dakar wie jede andere: die 40. Ausgabe gilt als eine der schwierigsten der vergangenen Jahre. Auch für das X-raid Team war es eine harte Rallye und die sieben gestarteten Mini hielten das Team in Atem

Nach 14 Etappen und über mehr 8.000 Kilometern durch Südamerika freuen sich Jakub Przygonski (PL) und Tom Colsoul (B) im Mini John Cooper Works Rally über den fünften Rang in der Gesamtwertung. Boris Garafulic (RCH) und Filipe Palmeiro (P) beendeten die Dakar im Mini JCW Rally auf Platz 13. Mikko Hirvonen (FIN) und Andreas Schulz (D) erreichten im Debüt-Jahr des Mini John Cooper Works Buggy den 19. Rang vor Orlando Terranova und Bernardo Graue (beide RA) im Mini JCW Rally.

Przygonski und Colsoul hatten sich die gesamte Dakar über aus allen Problemen herausgehalten. So konnten sie die Fehler der anderen ausnutzen und sich in der Gesamtwertung immer weiter nach vorne arbeiten. «Wir freuen uns riesig, hier in Cordoba zu sein», strahlt Przygonski. «Es war eine harte Dakar. Die Piloten vor uns haben hier alle schon mal gewonnen oder auf dem Podium gestanden. Zudem bin ich der Jüngste in den Top 5. Mir fehlt also nur noch etwas Erfahrung und dann fahren wir ganz vorne mit.»

«Jalub hat eine sensationelle Leistung gezeigt», freut sich Teammanger Sven Quandt. «Er ist von Anfang an sehr konstant gefahren. Keiner hat so richtig auf ihn geachtet und plötzlich lag er in den Top 5. Genauso bestreitet man eine Dakar.»

Hirvonen und Schulz brachten als einzige Crew den Mini John Cooper Works Buggy ins Ziel in Cordoba. «Es war toll. Leider gibt es immer dann gute Geschichten zu erzählen, wenn es nicht gut läuft», lacht der Finne. «Auch, wenn wir kein gutes Ergebnis eingefahren haben, aber genauso habe ich mir die Dakar immer vorgestellt. Es tut mir für die Mechaniker sehr leid, die vor Weihnachten sehr viel Arbeit in den Buggy investiert haben. Aber alle können stolz auf sich sein, was für ein tolles Auto sie gebaut haben.»

Auch für Terranova und Graue war es keine einfache Dakar. Er überschlug sich am vierten Tag, konnte zwar weiterfahren, hatte aber viel Zeit verloren. Zudem musste er aufgrund von starken Symptomen der Höhenkrankheit auf der sechsten Etappe die Wertungsprüfung abbrechen. «Wir hatten kaum eine Etappe ohne kleinere Probleme – sei navigatorisch oder fahrerisch», so der argentinische Pilot. «Aber wir haben es ins Ziel geschafft. Der Mini John Cooper Works Rally fühlt sich super an und ist schnell.»

Mit dem Mini JCW Buggy brachte das Team aus Trebur zum ersten Mal einen selbstkonstruierten und –gebauten Buggy an den Start. Die Tests mit dem neuen Familienmitglied waren sehr gut gelaufen und das gesamte Team war gespannt, wie sich der Buggy bei der Dakar schlagen würde. Nach zwei Wochen und einigen Nachtschichten kann man mehr als ein positives Fazit ziehen. Der Mini John Cooper Works Buggy bewältigte ohne größere technische Probleme Sand, Dünen, Matsch und die engen WRC-ähnlichen Streckenpassagen. «Wir sind wirklich erstaunt, wir gut der Mini John Cooper Works Buggy gehalten hat», sagt Sven Quandt. «Bis auf einen Sensor hatten wir keine technischen Probleme. Der JCW Buggy und der JCW Rally haben beide gezeigt, dass sie sehr zuverlässige Fahrzeuge sind. Die Zukunft wird zeigen, auf welcher Strecke der Buggy seine Vorteile ausspielen kann. Wir sind gespannt auf die nächsten Rennen.»

Leider spiegelt sich die Performance nicht im Ergebnis wieder. Das Pech hatte X-raid von Anfang an ins Visier genommen. Für Bryce Menzies und Pete Mortensen (beide USA) war die Dakar nach einem heftigen Überschlag bereits am zweiten Tag vorbei. Das gebrochene Sprunggelenk von Mortensen ist mittlerweile operiert. Einen Tag später schieden Nani Roma und Alex Haro (beide ESP) nach einem Überschlag aus. Roma flog nach zwei Tagen in einem Krankenhaus in Lima nach Hause. Mehrere Checks in Barcelona belegten keine schweren Verletzungen. Dank des stabilen Überrollkäfigs, für die sich X-raid beim Aufbau der Fahrzeuge entschieden hat, ist bei den Unfällen nichts Schlimmeres passiert. «Bei der Sicherheit gehen wir kein Risiko ein, auch wenn es bedeutet, dass das Fahrzeug 20 Kilo schwerer ist», so Sven Quandt. «Man hat bei den beiden Unfällen gesehen, was die Autos aushalten. Auch der Unfall von Mikko auf der elften Etappe bei immerhin 8g hat gezeigt, wie sicher unsere Mini sind.»

Die X-raid Crews sorgten aber auch für kuriose Bilder bei dieser Dakar. So kollidierten ausgerechnet die beiden Duos Al-Rajhi / Gottschalk und Garafulic / Palmeiro auf der Spitze einer Düne. Durch den Schwung war Al-Rajhi auf der Kühlerhaube Garafulics zum Stehen gekommen. Beide verloren viel Zeit, konnten aber weiterfahren. Während sie auf die Renntrucks mit Ersatzteilen warteten, halfen sie bei zwei schweren Unfällen in der Nähe. Wenige Tage später setzen Al-Rajhi und Gottschalk dem Ganzen noch einen drauf. Als sie einer Spur entlang des Pazifiks folgen, zog sie eine Welle ins Meer. Mit dem Abschleppseil hielten sie das Fahrzeug in Strandnähe bis sie Garafulic aus der misslichen Lage befreite. Der Buggy schaffte es aus eigener Kraft ins Biwak und wurde dort vom X-raid Team wieder für Herausforderungen auf trockenem Terrain vorbereitet. Leider wurden Al-Rajhi und Gottschalk nach der neunten Etappe von den Stewards disqualifiziert, nachdem sie auf der siebten Wertungsprüfung zu viele Wegpunkte ausgelassen hatten.

Rallye Dakar 2018 - Endstand nach 14 Etappen:

Pl.

Team/Fahrzeug

Zeit/Diff

1.

Sainz/Cruz (E), Peugeot

49:16:18

2.

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 43:40

3.

De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D)

+ 1:16:41

4.

Peterhansel/Cottret (F), Peugeot

+ 1:25:29

5.

Przygonski/Colsoul (PL/B), Mini

+ 2:45:24

6.

Al Qassimi/Panseri (UAE/F), Peugeot

+ 4:20:58

7.

Prokop/Tomanek (CZ), Ford

+ 7:20:49

8.

Van Merksteijn/Marton (NL/PL) Toyota

+ 7:41:28

9.

Halpern/Pulenta (RA), Toyota

+ 9:08:10

10.

Avarez/Howie (RA/ZA), Toyota

+ 9:18:46

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