Dakar 2020: 7.500 km durch Saudi Arabien
In wenigen Wochen startet die Rallye Dakar in ein neues Kapitel: nach vielen Ausgaben in Afrika und Südamerika führt sie die Crews nun durch Saudi Arabien. Insgesamt legen sie dabei 7.500 km zurück, davon rund 5.000 km gegen die Uhr. Dabei führen die Strecken fast komplett durch die Wüste des arabischen Landes.
Diese Zahlen zeigen: 2020 wird die längste gezeitete Dakar seit zehn Jahren. Durch den Wechsel nach Saudi Arabien und die zu 100 % neuen Strecken fangen alle Teilnehmer mit gleichem Wissensstand an. Pro Tag legen die Teilnehmer deutlich mehr Kilometer zurück als in den vergangenen Jahren und das bedeutet nicht nur längere, sondern auch anstrengende Tage – für alle Beteiligten: Schließlich müssen die Mechaniker die Fahrzeuge nach der Ankunft im Biwak noch für den folgenden Tag vorbereiten.
Neun Mini Wüstenrenner in Jeddah (Dschidda) am Start
Zusammen mit X-raid gehen sieben Crews an den Start. Wie bereits bekanntgegeben, werden Stéphane Peterhansel und Carlos Sainz jeweils einen Mini JCW Buggy steuern. Jakub Przygonski und Timo Gottschalk sowie Orlando Terranova und Bernardo Graue treten, wie bereits in vergangenen Jahren jeweils in einem Mini JCW Rally an. Auch Vladimir Vasilyev kehrt nach einigen Jahren wieder zu X-raid zurück. Er wird zusammen mit dem Ukrainer Vitaly Yevtyekhov einen Mini JCW Rally pilotieren. Der Saudi Yasir Seaidan tritt zusammen mit seinem russischen Co-Piloten Alexey Kuzmich ebenfalls in einem Mini JCW Rally an. Aleksandr Dorosinsky und Oleg Uperenko feiern ihr Debüt im X-raid Team und pilotieren einen Mini ALL4 Racing. Die genannten Crews in den allradbetriebenen Mini fahren zwar zum Teil unter eigenen Teamnamen, vertrauen aber zu 100 % dem von X-raid angeboten Service.
Boris Garafulic musste seine Teilnahme an der Dakar kurzfristig absagen. Grund sind die Unruhen und die angespannte politische Situation in seinem Heimatland Chile.
Weitere Dakar Teilnehmer, die mit einem Mini JCW Rally in Saudi Arabien antreten, sind der Russe Denis Krotov und der Ukrainer Dmitry Tsyro im MSK Rally Team, sowie die beiden Litauer Vaidotas Zala und Saulius Jurgelenas im Team „Agrorodeo“.
Neuerungen im sportlichen Reglement
Im Vorfeld wurden auch einige Änderungen im sportlichen Reglement bekanntgegeben. Wie bereits bei der Rallye du Maroc getestet, wird es auch bei der Rallye Dakar ein koloriertes Roadbook geben. Das Roadbook ist die «Bibel» der Co-Piloten. Anhand von darin angegeben Distanzen, Pfeilen und Symbolen müssen sie dem Piloten den Weg finden. Bisher erhielten die Co-Piloten das Roadbook direkt bei der Einfahrt ins Biwak nach der Etappe und bereiten es im Anschluss nach ihren Wünschen vor. In stundenlanger Arbeit markieren sich die Co-Piloten die wichtigsten Informationen mit verschiedenen Farben. Doch nun erhalten die Co-Piloten ein, bereits durch den Veranstalter koloriertes Roadbook. Das soll Zeit sparen und vor allem die Amateure, die oft spät ins Biwak kommen, entlasten. An sechs Tagen erhalten die Teilnehmer das Roadbook sogar erst am Morgen kurz vor der Abfahrt und müssen die Informationen spontan umsetzen.
Bei vielen Rallyes müssen die Teilnehmer der Motorrad- und Quad-Kategorie während der Wertungsprüfungen einen 15-minütigen Tankstopp einlegen. Diese Pause gilt bei der Dakar 2020 für alle Kategorien. Damit will der Veranstalter unter anderem die Sicherheit erhöhen, da die Autos nicht mehr so schnell auf die Quads und Motorräder aufholen können und die Anzahl der Überholmanöver so verringert werden soll.