Dakar: Führung von Nasser Al-Attiyah schrumpft
Der siebte Tag der 37. Rallye Dakar führte die Automobilisten erstmals in die Andenregion von Bolivien. Es war für die Vierradler auch die erste Marathonetappe 2015, was bedeutet, dass sie auf dem Abschnitt vom chilenischen Iquique ins bolivianische Uyuni ohne externe Servicehilfe auskommen müssen. Die zweite Hälfte der Marathonetappe führt die Teams am Sonntag wieder zurück nach Iquique mit dem Ruhetag am Montag.
Auf der sehr hoch gelegenen Prüfung am Rande eines Salzsees bis zur einer Höhe knapp unter 4.000 Meter meldete sich der Argentinier Orlando Terranova im Mini des deutschen X-raid-Teams wieder in der Liste der Tagessieger zurück. Er ließ sich dort seinen dritten Tageserfolg registrieren. Auf der 321 km langen Entscheidung war er 2:20 Minuten schneller als das saudiarabisch-deutsche Toyota-Team Yazeed Al-Rahji/Timo Gottschalk, das damit ihren dritten Gesamtplatz stabilisierten. Nach seinem vierfachen Überschlag hat Terranova mit der Gesamtentscheidung nichts mehr zu tun. Sein Fokus liegt weiter auf Tagesleistungen.
Die Prüfung hatte einen hohen Schwierigkeitsgrad. Die Teams mussten sich durch etliche Schlammlöcher quälen. Zudem sorgten die starken Stürme im zweiten Abschnitt auf dem Andenplateau für zusätzliche Adrenalinschübe.
Im Gesamtklassement verwaltete Nasser Al-Attiyah im Red Bull-Mini trotz seines siebten Tagesplatzes seine Spitzenposition. Seine Verfolger De Villiers/von Zitzewitz konnten aber im Toyota Hilux den Rückstand auf 8:14 Minuten drücken. Al-Rajhi/Gottschalk lagen in einem weiteren Toyota Hilux mit einem Rückstand von 21:16 Minuten auf einem sicheren dritten Rang.
Nach seinem Problem mit der Lenkung, das am Freitag zu einem Zeitverlust von 20 Minuten geführt hatte, konnte der elffache Rekordsieger Stéphane Peterhansel bei der Jungfernfahrt des Peugeot 2008 DKR wieder einigermaßen das Tempo an der Spitze mitgehen. Er schaffte als bester «Löwe» die achtbeste Tageszeit, die ihn um zwei Plätze auf den achten Gesamtrang vorbrachte. Auf Al-Attiyah, dem Dakar-Sieger von 2011, hatte Peterhansel, der 2012 im Mini seine letzte «Dakar» gewonnen hatte, einen Rückstand von 1:50:36 Stunden.
Als bestes deutsches Team schafften Stephan/Holm Schmidt im Mini bei ihrer siebten Rallye Dakar mit dem 19. Platz erstmals den Sprung unter die besten 20.
Ergebnis nach der 7. von 13 Prüfungen (321 km):
1. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, 23:11:50 h.
2. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 8:14 min.
3. Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 21:16
4. Holowczyc/Panseri (PL/F), Mini ALL4 Racing, + 54:02
5. Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota Hilux, + 57:03
6. Van Loon/Rosegaar (NL), Mini ALL4 Racing, + 1:15:11
7. Laveille/Maimon (F), Toyota Hilux, + 1:37:50
8. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 1:50:35
9. Sousa/Fiuza (P) Mitsubishi, + 1:58:32
10. Chabot/Pillot (F), SMG-Buggy, + 2:10:45
Ergebnis der 7. Prüfung (221 km):
1. Terranova/Graue (RA), Mini ALL4 Racing, 3:31:16
2. Al-Rajhi/Gottschalk (SAU/D), Toyota Hilux, + 2:20 min.
3. Ten Brinke/Colsoul (NL/B), Toyota Hilux, + 2:28
4. Holowczyc/Panseri (PL/F), Mini ALL4 Racing, + 2:27
5. Roma/Perin (E/F), Mini ALL4 Racing, + 4:02
6. De Villiers/Von Zitzewitz (ZA/D), Toyota Hilux, + 6:50
7. Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Mini ALL4 Racing, + 9:48
8. Peterhansel/Cottret (F), Peugeot 2008 DKR, + 10:43
9. Gordon/Campbell (USA), Gordini-Hummer, + 10:48
10. Vasilyev/Zhiltsov (RUS), Mini ALL4 Racing, + 13:32