Dakar/WP9: Drei Mini All4 Racing in den Top 5
Tagesüberraschung: Erik Van Loon
Die Mini All4 Racing bleiben auf der Erfolgsspur. Zwar konnte heute kein Tagessieg eingefahren werden, aber die Mannschaftsleistung der Mini All4 Racing Crews ist beachtlich: Drei Fahrzeuge in den Top 5 und sechs in den Top 15! Für eine große Überraschung sorgten die beiden Niederländer Erik van Loon und Wouter Rosegaar, die als Zweite und damit als schnellste Mini All4 Racing-Crew hinter Carlos Sainz im Peugeot ins Ziel kamen. Gefolgt von Mikko Hirvonen (FIN) und Michel Périn (F), Nasser Al-Attyiah (QA) und Mathieu Baumel (F) beendeten die Etappe auf Position fünf.
Van Loon kam, zurück im Service Park, aus dem Strahlen nicht mehr heraus. Mit Rang zwei hatte er nicht gerechnet, doch seine Erfahrung hat ihm auf dem Weg geholfen. «Wir sind mit geringem Reifendruck losgefahren, da ich die Gegend aus den vergangenen Jahren kenne und ich wusste, dass es ein harter Tag mit weichem Sand wird. Wir waren schon dort und da waren die Reifen zu hart», erklärt der Niederländer. «Allerdings hatten wir auf den ersten Kilometern riesige Steine und ich musste sehr aufpassen. Da habe ich Zeit verloren. Der Wagen hat schnell überhitzt, aber das ging allen anderen auch so und wir konnten gut damit umgehen. Ich habe einfach nicht voll gepusht. Am CP2 haben sie abgebrochen, doch für uns hätte es noch weiter gehen können.» In der Gesamtwertung macht er einen großen Sprung nach vorne und ist nun Achter.
Gute Leistung von Hirvonen
Auch Hirvonen ist mit seinem Tag mehr als zufrieden und freute sich über die Herausforderungen. «Heute war es so, wie ich mir die Dakar vorgestellt habe: sehr hart, sehr heiß und schwierige Navigation. Es war zwar hart, aber auf eine seltsame Art, habe ich es echt genossen», lacht der Finne. «Körperlich war es zum ersten Mal eine echte Herausforderung. Wir mussten einmal anhalten, um den Reifendruck zu regulieren und später nochmal, um die Kühler zu reinigen. Aber wir sind nie steckengeblieben und Michel hat alle Wegpunkte gefunden – alles lief super!»
Al-Attiyah ist Hitze gewohnt, kann aber die Organisatoren verstehen, dass sie abgebrochen haben. «Für uns wäre es nicht ein so großes Problem, aber die ASO muss an die Amateure denken.» Er selbst ist mit Rang fünf zufrieden: «Mathieu hat einen sehr guten Job gemacht, schließlich haben wir heute die Route eröffnet. Aber wir mussten insgesamt sechs Minuten anhalten, da wir zwei Reifen wechseln und die Kühler reinigen mussten. Aber der Tag lief trotzdem sehr gut für uns.» In der Gesamtwertung konnte der Katari seinen Rückstand auf Platz zwei weiter verringern.
Für Terranova waren es harte Stunden mit einigen Rückschlägen. Trotzdem gelang es ihm, sich mit Rang neun in den Top 10 zu halten. «Zu Beginn hatten wir einen guten Speed und wir konnten Nani einholen», so der Argentinier. «Allerdings haben wir uns kurz danach verfahren. Als wir zurück auf dem richtigen Weg waren, fuhren wir wieder mit Nani und sind dann zusammen steckengeblieben. Danach noch ein Platten! Eine echt schwierige Etappe.»
Mit Platz zwölf verpasste Roma knapp die Top 10. „Es war ein harter und heißer Tag mit schwieriger Navigation», so der Katalane. «Alex hat einen guten Job gemacht, aber er braucht noch mehr Erfahrung. Ich will mich nicht beschweren, denn er kann nichts dafür. Wie viele andere hatten wir Probleme mit der Kühlung. Um ehrlich zu sein, bin ich froh, dass ein weiterer Tag vorbei ist. Das ist einfach nicht meine Dakar.»
Komplett durchgeschwitzt, aber happy, stieg Harry Hunt aus seinem Mini All4 Racing. «Es war sehr heiß und sehr hart», erzählt Hunt, der 13. wurde. «Zu Beginn waren wir in einem Flussbett mit vielen Steinen und da haben wir es lieber vorsichtiger angehen lassen. Später kamen wir in tiefen Sand und Kamelgras. Wir kamen gut durch und hatten keinen Platten, allerdings hatten wir am rechten Hinterreifen Luft verloren und haben ihn etwas aufgepumpt. Leider erwischten uns später doch noch zwei Reifenschäden.»
Am Mittwoch führt die zehnte Etappe die Teilnehmer von Belén nach La Rioja. Wieder stehen hauptsächlich Dünen auf dem Programm –die Paradedisziplin der Dakar. Allerdings wird es eine Neuerung geben: den Start. Die ersten zehn Motorräder, zehn Autos und fünf Trucks starten in der Reihenfolge der Zeiten, die sie heute gefahren sind. Die Kategorien können sich also komplett durchmischen. Insgesamt legen die Piloten 763 Kilometer zurück, davon 278 km gegen die Uhr.