Dakar 2017: Rookie HERO überraschte – dank Speedbrain
Die deutsch-indische Kooperation bei der Rallye Dakar 2017 war erfolgreich
Schaut man sich die Produktpalette von HERO an, so stellt sich unweigerlich die Frage, was der indische Hersteller mit seiner Teilnahme an der Rallye Dakar beweisen möchte. Nur dem Modell 'Impulse' traut man moderate Offroad-Eigenschaften zu, allerdings ist dieses Bike nur mit einem 150-ccm-Einzylinder-Motor mit 13 PS ausgestattet. Mehr als 223 ccm hat überhaupt kein HERO-Fahrzeug.
Doch die Marke HERO hat sich bereits bei Erik Buell Racing auf dem ungewohnten Terrain der Superbike-WM engagiert, das Projekt scheiterte aber 2015 mit der EBR-Pleite. Für die Rallye Dakar ging man weitaus weniger Experimente ein und verbündete sich mit dem etablierten deutschen Speedbrain-Team, das sich zuvor als Werksteam von BMW und Husqvarna bei der Dakar einen Namen machte. Nach dem Verkauf von Husqvarna an KTM im Jahr 2013 kümmerte sich die Mannschaft aus Stephanskirchen 2014 um den Werkseinsatz von Honda.
Bei der Rallye Dakar 2017 lief Speedbrain unter dem Label des indischen Motorradherstellers HERO auf. Mit dem Portugiesen Joaquim Rodrigues überraschte das Team mit dem zehnten Gesamtrang. «Unsere Mission wurde zu 100 Prozent erfüllt, alle Bikes kamen ins Ziel. Mehr kann man sich zu Beginn der neuen Partnerschaft zwischen HERO und Speedbrain nicht wünschen», freute sich Wolfgang Fischer von Speedbrain. «Mit Rodrigues war es eine Freude; als Rookie wurde er auf Anhieb Zehnter und auch Santosh als der schnellste Inder schnitt innerhalb der Top-50 ordentlich ab. Ich bin mit dem Ergebnis sehr glücklich.»
«Die Dakar 2017 ist geschafft, das war meine erste Teilnahme. Das macht es zu etwas Besonderem», bestätigte Rodrigues. «Innerhalb der Top-10 in Buenos Aires einzutreffen, war ein tolles Gefühl. Ich bin dem HERO Rallye Team sehr dankbar, dass sie mir diese Art von Rennen beigebracht haben. Wichtig war auch, dass wir beide Bikes ins Ziel gebracht haben. Das beweist, wie gut und zuverlässig sie sind.»