Honda bei Dakar 2018: Dieser 2. Platz wurde gefeiert
Kevin Benavides und das Monster Energy Honda Team jubeln über Rang 2 bei der Rallye Dakar 2018
Anders als vor einem Jahr, als sich Honda wegen einer einstündigen Zeitstrafe als moralischer Sieger der Rallye Dakar bezeichnete, gibt sich das Werksteam nach der 40. Ausgabe der härtesten Rallye der Welt trotz der erneuten Niederlage gegen KTM als fairer Verlierer und verliert sich nicht in Ausreden.
Die Honda Manager betonten mehrfach, dass die Dakar nach der MotoGP das motorsportlich wichtigste Ereignis für den japanischen Motorrad-Giganten ist. Einsatz und Aufwand von Honda für die prestigereiche Rallye ist enorm.
An der CRF450 Rallye lag es nicht. Nur der Ausfall von Ricky Brabec war auf ein technisches Problem zurückzuführen (wahrscheinlich Kabelbrand). Der Felgenbruch nach Sturz bei Michal Metge ist nur bedingt als Defekt anzusehen.
Doch Top-Pilot Joan Barreda gab nach mehreren Navigationsfehlern, Stürzen und mit Schmerzen im Knie frustriert auf. Zuvor hatte der schnelle Spanier die Etappen 2, 5 und 7 teils souverän gewonnen. Routinier Paulo Goncalves trat wegen einer Schulterverletzung erst gar nicht bei der 40. Dakar an. Der Portugiese wurde durch José Ignacio ersetzt, der bei seinem ersten Einsatz Zehnter wurde – Respekt.
Vorzeigepilot 2018 von Monster Energy Honda war jedoch Kevin Benavides, der nur wenig falsch gemacht hat. Am letzten Rallyetag sicherte der Argentinier mit einem Etappensieg Honda den zweiten Rang – das beste Finish seit Goncalves bei der Dakar 2015. «Es war eine ausgezeichnete Rallye! Ich bin absolut glücklich und fühle mich gerade großartig», jubelte der 29-Jährige. «Wir haben bis zum Schluss gekämpft und unsere Strategie passte immer. Wir sind Gesamtzweiter und haben die letzte Etappe gewonnen.»
Erstaunlich: Auf 14 Etappen fuhr Benavides viermal mit der zweitbesten Zeit ins Ziel, vier weitere Male platzierte er sich unter den besten fünf – dazu ein Etappensieg. Einzig sein Navigationsfehler auf Etappe 10 (wie die meisten Top-Piloten) muss er sich ankreiden lassen. Und ab der dritten Etappe war er im Gesamtklassement immer unter den Top-3.
«Wir standen quasi immer auf dem Podium, einmal führte ich die Gesamtwertung an. Was dann auf der zehnten Etappe passiert ist, war echt eine Schande. Wir müssen nach vorne schauen», richtete Benavides seinen Blick aber bereits in die Zukunft.