Hero bei Dakar 2020: Weitermachen macht keinen Sinn
Paulo Goncalves stürzte auf der siebten Etappe tödlich
Den Dakar-Sieg hatte sich bei Hero Motorsport niemand auf die Fahne geschrieben, Achtungserfolge wurden aber sehr wohl angestrebt, spätestens seit der Verpflichtung von Top-Pilot Paulo Goncalves. Der Portugiese ist seit April 2019 Teil des von Speedbrain operierten Teams und ging als Aushängeschild in die Rallye Dakar 2020.
Doch die 42. Ausgabe der härtesten Rallye der Welt entwickelte sich gegen Hero. Goncalves musste alle Hoffnungen für Gesamtwertung nach einem Motorschaden am zweiten Renntag frühzeitig aufgeben. Normalerweise wäre der 40-Jährige ausgeschieden, doch Goncalves blieb über Stunden bei seinem Motorrad und wartete stundenlang auf einen Ersatzmotor, den er dann eigenhändig mitten in der Wüste einbaute – es war eine Marathon-Etappe.
Bereits auf der ersten Etappe erlitt Hero-Pilot Joaquim Rodrigues dasselbe Schicksal. Ab der dritten Etappe war somit Neuzugang Sebastian Bühler der bestplatzierte Hero-Pilot, aber auch der Duisburger strandete auf Etappe 6 mit einem kaputten Motor. Nun der Inder CS Santosh die Hero-Fahne in der Gesamtwertung hoch – mit 6:21 Std Rückstand!
Mit Goncalves konnte man noch auf starke Einzelergebnisse hoffen, der beliebte Portugiese bezahlte seinen Einsatz bei einem Sturz am Sonntag aber mit seinem Leben. Trauer und Enttäuschung bei Hero ist groß. «Worte können unseren Schock und Verlust in diesem Moment nicht beschreiben. Wir sind nicht nur ein Team, wir sind eine Familie», sagte der bestürzte Teamchef Wolfgang Fischer. «Durch den Verlust von Paulo Goncalves sind wir am Boden zerstört.»
«Er kam im April letzten Jahres zu uns und wurde innerhalb kürzester Zeit ein fester Bestandteil der Hero-Familie. Wir vermissen ihn und er wird von uns immer in guter Erinnerung bleiben. Paulo war ein wahrer Champion, Gentleman, zuverlässiger Freund und in der Motorsport-Gemeinde ein Vorbild als Sportler und Persönlichkeit. Wir sprechen seiner Familie und seinen Freunden unser tiefstes Beileid aus.»
Rodrigues ist der Schwager von Goncalves und erklärte am Sonntag seinen Aufgabe, auch Sebastian Bühler wird am Dienstag nicht mehr starten.