René Rast: Erst das Baby, dann das DTM-Cockpit?
René Rast
Liam James steht bei René Rast aktuell im Mittelpunkt. Rund drei Kilogramm schwer und 50 Zentimeter groß, ist der Sohn des 30-Jährigen seit dem 28. Oktober der ganze Stolz des DTM-Teilzeitpiloten. Privat läuft für Rast und seine Lebensgefährtin Diana alles nach Plan, und womöglich gibt es auch beruflich bald gute Nachrichten.
Denn Rast kann sich durchaus berechtigte Hoffnungen auf einen Stammplatz im Audi-Kader machen. Im Sommer wurde er nach der Verletzung von Adrien Tambay in einer Nacht- und Nebelaktion von einer Grillparty nach Zandvoort abkommandiert und setzte sich praktisch von jetzt auf gleich in den Audi.
Rast schlug sich trotz Schlaf- und Vorbereitungsmangel wacker und bekam in Hockenheim eine weitere Chance, als Mattias Ekström parallel zum Saisonfinale den WM-Titel im Rallycross einfahren «durfte».
Rast konnte sich diesmal deutlich besser vorbereiten, machte die Meetings mit den Ingenieuren, bekam einen eigenen Sitz verpasst und durfte bei Reifentests den RS5 DTM bereits Probe sitzen. Beim Finale fuhr er im ersten Rennen auf Anhieb in die Punkte, überraschte und beeindruckte damit auch sich selbst. Mit dem zweiten Rennen und Platz 17 lernte er dann innerhalb von 24 Stunden, wie kurzlebig Erfolge in der DTM sein können.
«An dem einen Tag bist du vorne, an dem anderen im Nirgendwo. Und keiner kann das so wirklich erklären. Für mich ist es schwierig, das zu akzeptieren. Man muss schauen, wie man damit klarkommt», sagte er. Trotzdem sei es eine gute Erfahrung gewesen, alles komplett mitzuerleben: «Ich bin durch die Vorbereitung auf einem anderen Level gestartet und konnte mich verbessern.»
So sehr, dass seine Chancen auf ein Cockpit 2017 durchaus vorhanden sind. Auch wenn der Kampf um die Plätze durch die Reduzierung der Autos von acht auf sechs härter geworden ist.
«Ich habe mit Sicherheit Lust bekommen, es macht Spaß und ist eine große Herausforderung. Wenn ich die Möglichkeit bekomme, DTM zu fahren, würde ich nicht Nein sagen», stellte er klar: «Mein Ziel war es immer, eines Tages ein DTM-Fahrer zu sein. Nun liegt es an Audi, ob sie mich zum Stammfahrer machen oder nicht.»