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Timo Scheider: Man muss Angst um die DTM haben

Von Andreas Reiners
Timo Scheider

Timo Scheider

16 Jahre in der DTM, Audi-Fahrersprecher und dazu Mitinitiator der Fahrergewerkschaft: Timo Scheider hat während seiner Karriere einen tiefen Einblick davon bekommen, was hinter den Kulissen abgeht.

Der 38-Jährige, der von Audi nach der abgelaufenen Saison aussortiert wurde, schlägt dann auch Alarm, was die Zukunft der DTM angeht.

«Ich bin der Meinung, dass sich die DTM auf einem falschen Weg befindet, politisch und im Umgang miteinander, um Perspektiven und Reglements zu schaffen und Einigkeit zu finden. Die Art und Weise, wie die Hersteller das machen, finde ich extrem egoistisch. Am Ende wird immer das große Ganze vergessen – die DTM», sagte Scheider Auto Bild Motorsport.

Seine düstere Prognose: «Mein Bauchgefühl sagt mir: Wenn es so weitergeht, sehe ich keine so extrem lange Zukunft der DTM mehr. Alle Fahrer haben Angst, dass die Seriosität verloren geht.»

Laut Scheider müsse sich einiges ändern, denn momentan befindet sich die DTM in einem Teufelskreis. «Wenn einer der Hersteller immer mit einem Ausstieg droht, ist das nicht richtig. Wenn man diesen Drohungen zu ängstlich begegnet und einlenkt, ist das für die DTM mittelfristig gefährlich», so Scheider, der wie zuletzt DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck fordert, dass es ein Reglement geben müsse, das vom DMSB komme: «Und danach müssen sich die Hersteller richten, ob es ihnen gefällt oder nicht. Wenn man sich intensiv mit der aktuellen Situation der DTM beschäftigt, dann muss man berechtigte Angst darum haben, was mit der Serie in zwei Jahren ist.»

Denn an der Herangehensweise der Hersteller habe sich trotz der schwierigen Situation nichts geändert, so Scheider. Was für die Fahrer seit Jahren klar ist: Das Auto muss wieder schwieriger zu fahren sein, betonte Scheider. «Wir brauchen mehr Leistung, einen Reifen mit Abbau, weniger Abtrieb und keine 75.000 Flügelchen am Auto. Der Fahrer muss wieder mehr Einfluss bekommen.»

Es hat allerdings sehr lange gedauert, bis zumindest schon einmal die Reduzierung des Fahrerfeldes auf nur noch sechs statt acht Autos pro Hersteller bekannt wurde. Bei einigen weiteren Änderungen soll es zwar bereits eine Einigung geben, allerdings noch längst nicht in allen Punkten. Die Gespräche über die exakte Ausrichtung der Serie 2017 ziehen sich seit Monaten.

«Und das macht mich stutzig. Keiner der 24 Fahrer versteht das. Wir schaffen es in der Regel, eine Meinung unter einen Hut zu bekommen. Aber am Ende entscheiden andere Menschen im Sinne der Politik, der Performance und der Technik für ihren Hersteller. Und da schaffen es drei Hersteller nicht, sich zu einigen. Das ist beängstigend», sagte Scheider.

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