Timo Scheider: «Wünsche Timo Glock den DTM-Titel»
Timo Scheider
Allerdings in anderer Funktion. Er fährt 2017 in der Rallycross-WM, und die Serie ist wie im Vorjahr Bestandteil des DTM-Rahmenprogramms.
Doch auch wenn er selbst kein Bestandteil der Tourenwagenserie mehr ist, beschäftigt sich der 38-Jährige natürlich weiterhin mit der DTM. Scheider, der in der Vergangenheit immer zu den Kritikern gehörte und versucht hat, die Serie mit Ideen wie zum Beispiel der Fahrergewerkschaft voranzutreiben, sieht die zahlreichen Neuerungen grundsätzlich positiv.
«Dass Gerhard Berger jetzt am Ruder ist, wird der DTM guttun, mit ihm kommt frischer Wind rein. Die Reglement-Änderungen im neuen Jahr können auch schon dazu beitragen», sagte Scheider DTM.com.
Bei der Leistungssteigerung der Motoren hätte er sich sogar 150 PS mehr gewünscht, «um es noch spektakulärer zu machen. Grundsätzlich ist es aber sicher kein Nachteil. Der neue Reifen ist ein guter Schritt und ich hoffe, dass es das Racing auf der Strecke besser macht.»
Wie viele andere lässt sich Scheider überraschen, wie die Neuerungen einschlagen. «Dass der Funkverkehr von der Box zum Fahrer abgeschafft wird, haben wir uns damals schon gewünscht. Das Qualifying hat ohnehin seinen eigenen Reiz. So eine Runde ist was Besonderes. Wenn man die gut hinbekommt und auf den ersten drei Positionen steht, dann ist das nun mehr wert. Zwischen dem Setup fürs Qualifying und für das Rennen muss man sich dann irgendwie entscheiden. Das Augenmerk wird dennoch sicher aufgrund des Punkteverhältnisses deutlich mehr auf der Rennperformance liegen», meint Scheider.
Scheider kennt natürlich auch die alljährliche Frage nach dem Titelfavoriten. Eine Prognose war früher schon schwierig, und so ist es auch in diesem Jahr bei nun nur noch 18 statt 24 Fahrern.
Scheider würde sich wünschen, «dass mein Kumpel Timo Glock sich mal konstant über eine Saison durchsetzen könnte, weil er es auch verdient hätte und ich es gerne sehen würde. Ich denke, BMW hat wieder eine realistische Chance, um den Titel mitzufahren.»
Aber auch Mercedes habe sehr stark ausgesehen, so Scheider. Glock hatte beim finalen Test in Hockenheim vor rund einem Monat die absolute Bestzeit aller Fahrer hingelegt, Mercedes dafür drei von vier Tagesbestzeiten. Und sein Ex-Team? «Der Audi macht optisch einen aggressiven Eindruck. Überall ist noch ein bisschen tarnen und täuschen. Da wird es noch das eine oder andere Rennen brauchen, bis man da ein klares Bild kriegt», so Scheider.