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Tourenwagen Classics: DTM-Nostalgie trifft Neustart

Von Andreas Reiners
In der neuen Saison starten die legendären Boliden aus den 80er und 90er Jahren im Rahmenprogramm der aktuellen DTM. In Hockenheim stellte sich die Serie näher vor.

Die Greschbachhalle in Hockenheim ist gut gefüllt. Dicht gedrängt schlendern die Fans an echten Legenden vorbei, bleiben immer wieder stehen, verweilen, machten Fotos, staunen, erinnern sich. An die erfolgreiche Vergangenheit der DTM. An einem Wochenende, an dem die aktuelle Tourenwagenserie den Schritt in eine neue Ära geht. Nostalgie trifft Neustart also.

Hier der legendäre BMW M3 von Harald Grohs aus dem Jahr 1987. Oder dort der Audi V8 quattro von Hans-Joachim Stuck, der Opel Omega von Volker Strycek. Klaus Ludwigs Mercedes EVO2 oder die Mercedes C-Klasse von «Mr. DTM» Bernd Schneider.

Geladen hatten die Tourenwagen Classics, die 2017 an zwei Rennwochenenden im Rahmenprogramm der aktuellen DTM ihre Läufe mit den legendären Boliden aus den 80er und 90er Jahren aus DPM, DTM und ITC austragen werden. Und dabei zu einer Zeitreise einladen, die viele Fans elektrisiert. Stattfinden werden die Treffen der goldenen und der neuen Ära am Norisring (30. Juni bis 2. Juli) und am Nürburgring (8. bis 10. September).

Die Pressekonferenz mit den alten Recken wirkte dann auch wie ein Klassentreffen. Strahlende Gesichter, Umarmungen hier, Scherze und Frotzeleien dort. «Es ist toll, wenn man die alten Kontrahenten wiedersieht. Wir sind alle ein paar Tage älter geworden, aber wir erkennen uns alle wieder. Mit diesen alten Autos wollen wir den Spirit zurück in die aktuelle DTM bringen. Man wird inspiriert, da kommen auch wieder Erinnerungen hoch», sagte Manuel Reuter, der als Sprecher der Fahrergewerkschaft DTM DA auch in die aktuelle DTM involviert ist.

Auch der neue DTM-Chef Gerhard Berger schaute vorbei. «Die Historie der DTM ist uns sehr wichtig. Am meisten freue ich mich, dass ich die alten Kollegen treffe, man verliert sich ein wenig aus den Augen. Der Harald (Grohs, Anm.d.Red.) ist zum Beispiel schon uralt, er schläft schon nebenbei», scherzte der Österreicher beim Blick auf die Riege, die sich da versammelt hatte.

Für die Fans seien Zeitreisen in die Geschichte eine tolle Sache, so der 57-Jährige: «Auch bei der DTM muss die Historie einen Platz haben. Die Fans schätzen es, und es passt zur DTM.»

Wenn es um einen eigenen Einsatz geht, macht Berger aber einen Rückzieher. «Ich erinnere mich noch an die Lenkkräfte. Ich bin froh, wenn ich da nicht einsteigen muss», sagte Berger.

«Es wird nicht nur so wie früher, wie fahren auch wieder wie früher. Das ist puristischer Motorsport, so wie es damals auch war. Es hat einen diebischen Spaß gemacht», sagte Volker Strycek, der bereits in der Debüt-Saison der Serie am Start war. Für 2017 werden neben Strycek in Alex Burgstaller, Christian Danner, Marc Hessel, und Kurt Thiim auch einige weitere Helden von früher im Auto sitzen.

Klaus Ludwig kündigte an, dass er am Nürburgring möglicherweise auch in einen Boliden steigen und mitfahren könnte. «Wir haben mit diesen Autos gelebt und sie mit uns. Man hat Jahre mit ihnen verbracht und musste dann doch Abschied von ihnen nehmen. Jetzt wieder zu ihnen zurückzukehren, ist wie nach Hause kommen», sagte Ludwig.

Auch Grohs will am Nürburgring wieder in seinen alten Dienstwagen steigen. «Ich war vielleicht nie der beliebteste Fahrer, aber das war auch nicht so schlimm. Trotzdem habe ich sehr tolle Erinnerungen an die DTM. Mit dem M3 haben wir tolle Geschichte geschrieben», sagte Grohs. Die wird in dieser Saison fortgesetzt.

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