DTM oder Rallycross: Für Ekström steigt der Druck
Mattias Ekström
Drei Rennen, drei Siege und die WM-Führung: Für Mattias Ekström läuft in der Rallycross-WM alles nach Plan. Wer soll den Schweden auf dem Weg zu seiner Titelverteidigung stoppen? Von den Konkurrenten im Moment offensichtlich niemand, denn auch in Hockenheim war der 38-Jährige zuletzt das Maß aller Dinge. In der WM-Wertung liegt er mit 85 Punkten 16 Zähler vor seinem ersten Verfolger. Und an diesem Wochenende will Ekström beim vierten Saisonlauf in Belgien mit einem Rekord nachlegen: Vier Siege in Serie schaffte noch niemand.
Im Audi S1 EKS RX quattro ist Ekström also auf Kurs, im Audi RS 5 DTM war sein Start in die neue Saison aber durchwachsen. Zehn Punkte sammelte er in den ersten beiden Rennen in Hockenheim, womit er 30 Zähler hinter dem Führenden Lucas Auer zurückliegt.
«Es schmerzt, dass man den ersten Anschluss verpasst hat, denn der ist in der modernen DTM extrem wichtig», sagte Ekström, er weiß aber auch: «Es ist nicht nach einem Rennwochenende vorbei.» 16 Rennen warten schließlich noch. Vielleicht aber auch weniger.
Die Krux: Ekström wird sich selbst ausbremsen, denn schon bald steht er vor der entscheidenden Frage: DTM oder Rallycross? Anfang Juli steigt das vierte von neun DTM-Events am Norisring, parallel das siebte von zwölf Saisonrennen in der Rallycross-WM. Heißt für ihn: Entweder oder.
Damit steigt in der DTM, wo der zweimalige Meister eigentlich seinen dritten Titel anpeilt, bereits jetzt der Druck. «Beim nächsten Rennwochenende muss es besser werden. Falls nicht, wird es schwierig», sagte Ekström.
Er muss sich nach dem zweiten DTM-Event auf dem Lausitzring (19. bis 21. Mai) für eine Serie entscheiden, mit einer FIA-Ausnahmegenehmigung ginge das aber auch erst nach dem dritten Rennwochenende in Budapest Mitte Juni.
So oder so: Es wird eine Entscheidung mit Folgen. Bei einem DTM-Verzicht kann er seinen dritten Titel möglicherweise abschreiben. Die Titelverteidigung im Rallycross umgekehrt aber auch, unkt Audi-Boss Dieter Gass: «Das Feld ist dort so eng, dass ich fast sicher bin, dass er den Titel nicht gewinnt, wenn er dort nicht fährt. Er hat drei Rennwochenenden gewonnen, aber er war nicht der allein dominierende Mann», sagte Gass. VW-Fahrer Johan Kristoffersson ist dem Audi-Mann dicht auf den Fersen.
Er kündigte an, dass man im letzten Moment eine Entscheidung treffen und die mit Ekström zusammen auch besprechen werde. Aber: «Wenn er eine andere Meinung hat, werde ich das entscheiden.»