Audi-Dilemma: Ekströms komisches Luxusproblem
Mattias Ekström
Mattias Ekström rechnete kurz nach. Und musste lachen. Acht Punkte Rückstand hat er auf den Gesamtführenden in der Rallycross-WM, Johan Kristoffersson. Und nach seinem zweiten Platz im sechsten Saisonrennen in Budapest sind es in der DTM ebenfalls acht Zähler Rückstand auf Spitzenreiter René Rast.
Und damit steckt Audi endgültig in einem Dilemma. Oder wie Ekström es bei SPEEDWEEK.com ausdrückte: «Das ist ein komisches Luxusproblem.»
Denn in zwei Wochen kollidieren das vierte DTM-Event am Norisring und der siebte WM-Lauf im Rallycross in Schweden. Für Ekström bedeutet das: entweder oder. Oder anders gesagt: Der Schwede wird dann wohl eine Meisterschaft abschreiben können.
Bis zum kommenden Sonntag muss sich Audi entscheiden, wo der 38-Jährige antreten wird. «Ich will beide Meisterschaften gewinnen. Und klar ist: Die, die man auslässt, ist nicht tot, aber fast tot», stellte er klar: «Ich mag beide Serien. Es ist fifty-fifty. Egal welche Entscheidung getroffen wird: Ich werde nicht traurig sein», so WRX-Titelverteidiger Ekström.
Aber: Dass der dritte DTM-Titel sein großer Traum ist – daraus hat er nie einen Hehl gemacht. Und ohne Frage wäre der Verzicht auf gleich zwei von insgesamt 18 DTM-Rennen wohl doch ein wenig schmerzhafter als auf einen von zwölf Rallycross-Läufen.
Denn vor dem Norisring geht es an der DTM-Spitze eng zu: Ekströms Markenkollege Rast führt mit 70 Punkten vor Lucas Auer (Mercedes/69), Jamie Green (Audi/65) und Ekström (62). Er selbst hat nur 20 Punkte Vorsprung auf den Gesamtneunten.
Allerdings trifft Audi letztendlich diese Entscheidung. Und die Ingolstädter selbst haben in der DTM nicht nur Ekström als Titelkandidaten, sondern auch Rast und Green. Und bei einem Ausfall Ekströms auch einen Ersatzmann in der Hinterhand, der dann im Hinblick auf die beiden anderen Wertungen einspringen wird. «Die entscheidende Frage ist ja: Wo hat er die besten Chancen und wo können wir nicht auf ihn verzichten? Es ist keine einfache Entscheidung, das muss man sich vorsichtig überlegen», sagte Audis Motorsportchef Dieter Gass.