Formel 1: FIA spricht Urteil

Mattias Ekström: «Ich bleibe ganz gelassen»

Von Otto Zuber
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Mattias Ekström reist als Tabellenführer der DTM zu den nächsten beiden Rennen am 22./23. Juli nach Moskau. Der Audi-Pilot im Kurzinterview.
Es hat wieder nicht geklappt mit dem ersehnten Norisring-Sieg. Sind Sie trotzdem zufrieden mit dem Wochenende?

Absolut. Es waren für mich zwei unterhaltsame Rennen mit vielen guten Punkten und der Tabellenführung. Ich stand am Samstag auf dem Podium und habe es am Sonntag nur ganz knapp verpasst. Das war schon ein gutes Wochenende.

Wie sehr hat es wehgetan, dass Sie auf den Start bei Ihrem Heimspiel in der Rallycross-Weltmeisterschaft in Höljes verzichten mussten?

Ich kann mich ja nicht zweiteilen. Mein Chef (Dieter Gass) hat entschieden, dass ich am Norisring starten soll, und das war gut so. Ich habe wirklich die Chance, meinen dritten DTM-Titel zu holen. Im letzten Jahr durfte ich das DTM-Finale auslassen und habe den Rallycross-Titel geholt. Vielleicht klappt es in diesem Jahr andersherum.

Wie gut sind Ihre Chancen denn?

Sehr gut. Wir haben ein schnelles Auto, das bisher auf allen Strecken gut funktioniert hat. Die Punkteabstände sind noch immer sehr klein, aber mit jedem Wochenende reduziert sich der Kreis der Titelanwärter. Ich hoffe, ich bin bis zum letzten Wochenende in diesem Kreis dabei und kann um den Titel fahren.

Haben Sie verfolgt, wie es für Ihr EKS-Team in Höljes gelaufen ist?

Klar. Ich habe das Live-Timing auf meinem Handy verfolgt und war über WhatsApp und Handy immer informiert. Und natürlich habe ich mir auch das Finale im Livestream angeschaut. Schade, dass kein Audi dabei war. Das muss sich beim nächsten Lauf in Kanada wieder ändern. Wir arbeiten an ein paar Updates am Auto.

Zuvor stehen in Moskau die beiden nächsten DTM-Rennen an. Freuen Sie sich darauf?

Also, ich bin kein großer Russland-Fan. Vor der Reise grault es mir jedes Jahr. Aber die Strecke ist prima. Ich habe gute wie schlechte Erinnerungen an Moskau. Ich hoffe, dieses Mal werden es wieder gute. Wir sollten dort sehr stark sein, deshalb wird es für den Titelkampf ein wichtiges Wochenende. Wir haben dort ja Halbzeit.

Das Qualifying war lange nicht Ihre Stärke, zuletzt lief es deutlich besser. Woran liegt das?

Es ist ja bekannt, dass ich die Reifen nicht so hart rannehme wie andere Fahrer. Das ist für mich ein Vorteil im Rennen, aber ein Nachteil im Qualifying. Wir haben etwas am Set-up geändert, damit es im Qualifying besser läuft. Das hat am Norisring ganz gut funktioniert.

Im Rennen am Sonntag fehlten Ihnen ganze 0,002 Sekunden zum Podium …

Ja, das war noch enger als 2014 bei der Rallycross-WM auf dem Estering, als mich Petter (Solberg) um fünf Tausendstel geschlagen hat. Damals hatte ich im Ziel die Nase vorn, aber der Transponder in meinem S1 war weiter hinten montiert als in seinem Auto. Vielleicht müssen wir das auch mal an meinem DTM-Auto checken … Im Ernst: Edo war wirklich ein paar Zentimeter vorn. Ich teile auf jeden Fall seine Meinung: Das war ein sehr cooles Finish.

Seit dem Norisring ist die Kommunikation zwischen Box und Fahrer noch weiter eingeschränkt worden. Wie war das für Sie?

Ich hatte das Gefühl, dass jeder volle Attacke gefahren ist – und so soll es auch sein. Beide Rennen waren sehr unterhaltsam. Ich würde als Fan bei den Rennen in Moskau auf jeden Fall wieder den Fernseher einschalten.

Marco Wittmann hat Sie nach dem Rennen als «unfair» bezeichnet. Ihre Meinung dazu?

Ich bleibe da ganz gelassen.

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