DTM Moskau: Mercedes nach Aufholjagd zufrieden
Robert Wickens
Der neunte Saisonlauf der DTM auf dem Moscow Raceway erlebte am Samstag zwei spannende Aufholjagden von Robert Wickens und Lucas Auer. Wickens verbesserte sich im Verlauf des Rennens von Startplatz elf bis auf Position vier. Zwischenzeitlich lag er sogar auf Podestkurs, musste sich dann aber Marco Wittmann (BMW) im Kampf um Rang drei geschlagen geben.
Sein Teamkollege Auer kämpfte sich unterdessen von Startplatz 13 bis auf Rang sechs nach vorne. Damit liegt der Österreicher zur Saisonhalbzeit mit 95 Punkten auf dem zweiten Platz der Fahrerwertung - nur vier Zähler hinter dem Führenden René Rast (Audi).
Gary Paffett sicherte sich hinter Auer in einem Fotofinish gegen Mattias Ekström (Audi) sechs Punkte für den siebten Platz. Der letzte Punkt für Platz zehn ging an Maro Engel. Sein Teamkollege Paul Di Resta überquerte die Ziellinie auf Position 13 - einen Platz vor Edoardo Mortara.
Stimmen zum Rennen
Robert Wickens (28 Jahre, Kanada): Wenn mir jemand nach dem 2. Training gesagt hätte, dass ich im Rennen in die Top-5 fahren würde, hätte ich es für einen Scherz gehalten. Dieses Ergebnis ist für das Team. Wir hatten am Freitag und auch am Samstagmorgen enorme Probleme. Ich hatte das Gefühl, dass etwas mit den Bremsen nicht stimmte. Deshalb tauschten wir zwischen dem 2. Training und dem Qualifying binnen einer Stunde das gesamte Bremssystem aus. Hut ab vor dem Team, das mein Auto rechtzeitig für das Qualifying hinbekommen hat. Startplatz elf war danach besser als erwartet und das Rennen verlief einfach phänomenal. Ich kam als Sechster aus der ersten Runde zurück. Damit hatte ich nicht gerechnet. Danach um einen Podestplatz zu kämpfen, war ein Traum. Platz vier ist heute ein bisschen wie ein Sieg.
Lucas Auer (22 Jahre, Österreich): Generell war es ein schwieriger Tag. Im Rennen ist dann genau das Gegenteil von dem eingetreten, was wir erwartet hatten: Ich war sehr zufrieden. Der Grundstein für die Punkte waren die erste Runde sowie eine kluge Strategie. Vielen Dank an das gesamte Team dafür. So gesehen bin ich nach dem Rennen relativ happy.
Gary Paffett (36 Jahre, England): Vom neunten Startplatz war es unser Ziel, ein paar Punkte einzufahren. Ich hatte einen guten Start, danach gab es aber in der ersten Kurve eine Berührung mit Green. Dabei wurde die Front meines Autos etwas beschädigt. Nach dem Boxenstopp steckte ich die ganze Zeit im Verkehr fest. Ehrlich gesagt, haben mich ein paar Autos beim Stopp überholt. Mehr als Platz sieben war nicht drin. Am Ende hatte ich einen engen Zweikampf gegen Eki, in dem ich mich durchsetzen konnte. Letztendlich haben wir einige Punkte mitgenommen, aber ich denke, dass es heute eine verpasste Gelegenheit war.
Maro Engel (31 Jahre, Deutschland): Positiver Abschluss eines schwierigen Tages. Schön, dass ich es von Startplatz 18 bis in die Punkte geschafft habe. Herzlichen Dank an die Jungs. Wir hatten eine gute Strategie und ein gutes Auto, die das möglich gemacht haben. Morgen wird es der Schlüssel sein, von weiter vorne loszufahren.
Paul Di Resta (31 Jahre, Schottland): Das war aus verschiedenen Gründen alles andere als ein optimales Rennen. Jetzt haben wir viel, worüber wir reden müssen. Danach werden wir versuchen, morgen etwas anderes zu probieren.
Edoardo Mortara (30 Jahre, Italien): Das war wirklich ein schlechter Samstag für mich. Leider gibt es aus meiner Sicht heute nichts Positives zu vermelden. Hoffentlich können wir morgen mit den anderen kämpfen.
Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Gemessen an unserer Ausgangssituation nach dem Qualifying können wir mit dem Rennergebnis sicher zufrieden sein. Wir haben das Podium mit Rob nur knapp verpasst und mit Lucas, Gary und Maro drei weitere Fahrer in den Top-10. Durch den sechsten Platz konnte Lucas zudem den zweiten Platz in der Meisterschaft verteidigen. Insgesamt haben wir meiner Meinung nach auch wieder einmal spannendes Racing mit tollen Zweikämpfen gesehen. Alles in allem war der Tag dann doch nicht so schwarz, wie er heute Morgen noch aussah