Mercedes-Ausstieg: Die DTM im Schockzustand
Mercedes steigt nach der Saison 2018 aus
Mercedes kehrt der DTM nach der Saison 2018 den Rücken. Stattdessen wird der Autobauer ab 2019 in der Formel E antreten. Diese Entscheidung hat in der DTM für einen Paukenschlag, für ein Erdbeben gesorgt.
Denn Fakt ist: BMW, Audi und die ITR haben von der Entscheidung im Vorfeld nichts gewusst, wurden komplett auf dem falschen Fuß erwischt.
Ganz offensichtlich hat das formale, genauer gesagt börsenrechtliche Gründe. Am Montagabend veröffentlichte nämlich HWA als börsennotiertes Unternehmen vor der offiziellen Pressemitteilung eine sogenannte adhoc-Meldung, dass man ein «bedeutendes Rennsport-Programm» verliere. Dazu sind die Unternehmen verpflichtet. Wäre die Mercedes-Entscheidung also vorher durchgesickert, hätte das zu rechtlichen Konsequenzen führen können.
Die ITR als Trägerorganisation und Vermarkter der DTM bedauert den Schritt von Mercedes. «Wir müssen die Entscheidung sportlich fair respektieren. Die DTM ist eine der bedeutendsten Tourenwagen-Serien der Welt. Mercedes hat den Ausstieg mit weitem Vorlauf angekündigt. Damit bleibt der ITR Zeit, die Situation zu analysieren und ein tragfähiges Konzept für die Zukunft aufzusetzen», teilte die ITR mit.
Auch bei Konkurrent BMW nimmt man die Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis. «Wir müssen jetzt diese neue Situation erst einmal bewerten», erklärte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.
Auch bei Audi ist noch nicht absehbar, was der Mercedes-Ausstieg bedeutet. Die Ingolstädter teilten mit: «Die Konsequenzen für Audi und die Rennserie sind adhoc nicht absehbar. Für Audi ist das Engagement im internationalen Top-Tourenwagen-Sport ein wichtiger Bestandteil der werkseitigen Motorsport-Strategie. Es gilt, diese neue Situation mit allen Beteiligten zu analysieren, Lösungen zu finden und etwaige Alternativen zur DTM zu bewerten.»
Den Einstieg von Mercedes in die Formel E begrüßen die Ingolstädter allerdings. Ab der kommenden Saison steigt auch Audi in die Elektroserie ein, BMW folgt ebenfalls 2018/19. «Es zeigt die Bedeutung der rein elektrischen Rennserie, dass sich nun alle drei deutschen Premium-Hersteller für ein Engagement ausgesprochen haben. Audi wird ab der kommenden Saison als erster deutscher Hersteller werkseitig in der Formel E starten.»