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«Rookie» Rast will mehr: Showdown gegen Fuchs Ekström

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

René Rast geht als erster Verfolger von Mattias Ekström in das Saisonfinale. Der Rückstand des Audi-Piloten auf seinen Markenkollegen: 21 Punkte.

René Rast dachte zuerst an seinen Audi-Kollegen Jamie Green. Immerhin hatte er vom bitteren Aus des Briten kurz vor Schluss doppelt profitiert. «Es tut mir wahnsinnig leid für ihn. Deshalb ist es bei mir heute ein lachendes und ein weinendes Auge. So ist aber der Motorsport», sagte Rast SPEEDWEEK.com.

Und der Motorsport hat aus dem 30-Jährigen vor dem Saisonfinale in Hockenheim den größten Titelrivalen von Mattias Ekström gemacht. Statt Green mit acht Punkten Rückstand auf den Schweden ist nun Rast nach seinem Sieg im 16. Saisonrennen in Spielberg erster Verfolger des zweimaligen Meisters, er hat 21 Zähler weniger. Und Rast weiß: «Eki ist ein Fuchs, einer der besten Rennfahrer, gegen die ich bisher fahren durfte.» Trotzdem: Auch wenn Rast als DTM-Neuling eine bärenstarke Saison fährt, will er jetzt natürlich mehr. «Den Titel will man immer gewinnen. Es sind aber noch viele Punkte zu Mattias.»

Aber: Der «Rookie», wenn man ihn angesichts seiner Erfahrung überhaupt so nennen darf, lernt auch in den letzten Rennen des Jahres noch dazu. Denn in den vergangenen Wochen leistete sich Rast einige Flüchtigkeitsfehler, wollte zu viel auf einmal. Und schoss dann schon mal über das Ziel hinaus.

Auch, weil es für ihn in seiner ersten Saison auf Anhieb um den Titel geht, immerhin ist er seit Saisonbeginn vorne dabei. «Wenn man um den Titel kämpft, dann hat man noch mehr Motivation, will noch mehr rausholen, und dann passieren auch leichte Fehler», sagte Rast. Wie am Samstag, da schien er nach einem Patzer schon weg vom Fenster.

Doch es ist nicht nur das. Zwar helfen ihm seine Erfahrungen aus über 300 Rennen in diversen anderen Serien. Beim Reifenmanagement oder beim Überholen. Aber die DTM habe ihre eigenen Gesetze, das könne man mit keiner anderen Meisterschaft vergleichen, so Rast.

«Ich hatte zum Beispiel keine Ahnung von Strategie, ich wusste nicht, was ein Undercut oder Overcut ist, da hatte ich vorher nie mit zu tun. Das zu verstehen, ist ein Prozess. Der Nebel geht langsam weg, das große Bild kommt zusammen. Ich verstehe das ganze Spiel besser.»

Möglicherweise zum richtigen Zeitpunkt. 56 Punkte sind in Hockenheim bei den letzten beiden Rennen noch zu holen. Was Rast auf jeden Fall kennt, ist Titelkampf. Den hat er in den anderen Serien durchexerziert. Sein Erfolgsmotto: «Kühlen Kopf bewahren. Das habe ich in diesem Jahr nicht immer zusammengebracht. Die DTM ist eben ein emotionales Ding.»


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