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Audi-Cup in der DTM: «Spannung flöten gegangen»

Von Andreas Reiners
Die Titelkandidaten René Rast, Jamie Green und Mattias Ekström

Die Titelkandidaten René Rast, Jamie Green und Mattias Ekström

Dem Titelkampf in der DTM ist die Markenvielfalt verloren gegangen. Einige Fahrer kritisierten dann auch die Entscheidung, die Gewichte so kurz vor dem Ende der Saison abzuschaffen.

Die Konkurrenz hatte ja damit gerechnet. Dass es am Ende so deutlich werden würde, überraschte im DTM-Fahrerlager dann doch den einen oder anderen Beteiligten. Denn Audi dominierte auf dem Red Bull Ring das Feld mehr oder weniger nach Belieben. Fakt ist: Aus dem Zehnkampf um den Titel vor Spielberg ist nach Spielberg im Grunde eine reine Audi-Angelegenheit geworden. Ein Umstand, der ohne Frage durch die Abschaffung der Performance-Gewichte begünstigt wurde.

Mattias Ekström (172 Punkte) führt die Gesamtwertung an vor seinen Markenkollegen René Rast (151), Jamie Green (137) und Mike Rockenfeller (134). Der ist punktgleich mit dem ersten Nicht-Audi-Piloten, BMW-Mann Marco Wittmann. Lucas Auer (Mercedes) dürfte als Gesamtsechster mit 131 Zählern ebenfalls nur noch Außenseiterchancen haben.

Nach der relativ deutlichen Angelegenheit auf dem Red Bull Ring mit zwei Dreifach-Siegen für Audi war die Konkurrenz dann auch teilweise etwas angefressen. «Die Gewichtsgleichstellung kommt dem Audi am meisten entgegen und hat uns und Mercedes am härtesten getroffen. Die spannende Meisterschaft ist flöten gegangen, ihr könnt jetzt von einer Audi-Meisterschaft schreiben», sagte Wittmann.

Nun fordert in der DTM niemand kurz nach der Abschaffung der umstrittenen Gewichte das Blitz-Comeback des Zusatzballasts. Vielmehr ging es Wittmann um den Zeitpunkt. «Ich bin nach wie vor dafür, denn es ist super gut für den Sport und für die Fans. Leider ist es zum falschen Zeitpunkt gemacht worden», so Wittmann. Er hätte die Gewichte lieber erst nach der Saison abgeschafft. Auch Mercedes-Routinier Gary Paffett sagt ganz klar: «Ich denke, es kam zu spät. Das Timing des Spielberg-Events und der Abschaffung der Gewichte ist etwas unglücklich.»

Nun muss man dazu wissen, dass BMW mit dem Gewichtssystem 20 Kilogramm leichter als Audi und Mercedes nach Spielberg gereist wäre. Womöglich, im Grunde sogar sehr wahrscheinlich hätte sich dann ein ähnliches Bild ergeben, nur dann mit den Fahrern der Marke aus München ganz vorne. Dann hätte man die üblichen Diskussionen über Sinn und Unsinn der Gewichte geführt. Klar: Es ist keine Frage, dass die Abschaffung viel zu spät gekommen ist, aber immerhin kam sie überhaupt noch.

Übrigens angeblich auf Druck durch die Vorstände der Hersteller, nachdem sich die Motorsportchefs kurz zuvor mal wieder nicht einig wurden. Wie schon die ganze Saison über, es war beileibe nicht so, als hätte es nicht zuvor schon mehrere, gute Gelegenheiten gegeben.

Unter dem Strich mag es nun ein Audi-Cup sein, aber dann ist es eben so. Dann haben die Ingolstädter über den Winter die beste Arbeit gemacht und das beste Auto gebaut. «Jetzt haben wir die wahre Pace der Autos gesehen. Sie haben ein besseres Auto als Mercedes und BMW, und dann haben sie den Titel auch verdient», sagte Paffett.

Hinzu kommt: Ekström, Rast, Green und Rockenfeller selbst dürften den Titelkampf nicht unbedingt als langweilig empfinden, noch steht der Meister ja nicht fest. «Will man denjenigen vorne sehen, der die beste Performance hat an diesem Tag und auch in diesem Jahr? Oder will man einen künstlichen Ausgleich schaffen über die Gewichte? Wir nennen uns Profi-Rennsport, Rennen auf höchster Ebene. Da glaube ich, dass das Gewicht nicht dazu passt. Es ist sportlich der richtige Weg», sagte DTM-Chef Gerhard Berger.

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