Team Rosberg: Den ersten DTM-Titel vor Augen
René Rast
«Zumindest die Teamwertung wollen wir uns in Hockenheim sichern, aber auch in der Fahrerwertung geben wir uns noch nicht geschlagen», sagt Teamchef Arno Zensen, der zwischen dem vorigen Rennen in Spielberg und dem DTM-Finale im Urlaub mit seiner Frau auf Sardinien Energie tankte.
Wie schmal der Grat zwischen Sieg und Niederlage in der DTM ist, erlebte das Team aus Neustadt an der Weinstraße zuletzt auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Jamie Green und René Rast schienen im Sonntagsrennen einem sicheren Doppelsieg entgegenzufahren, als Green kurz vor Rennende nicht mehr richtig schalten konnte.
Der Brite fiel in der Tabelle hinter seinen Teamkollegen René Rast auf den dritten Tabellenrang zurück und hat mit 35 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Mattias Ekström vom Audi Sport Team Abt Sportsline nur noch Außenseiterchancen auf den Titel.
«Ich werde trotzdem so schnell fahren, wie es geht, bis ich am Sonntag die Zielflagge sehe», lautet Jamie Greens Devise für das Finalwochenende. Der Brite verbrachte die Zeit zwischen Spielberg und Hockenheim unter anderem damit, seine Lizenz für die berühmte Nürburgring-Nordschleife zu machen.
Teamkollege René Rast ist Tabellenführer Mattias Ekström mit 21 Punkten Rückstand vor den letzten beiden Rennen am dichtesten auf den Fersen. Der Mindener könnte in seiner ersten DTM-Saison den Titel holen – das gelang zuletzt Nicola Larini vor 24 Jahren, als Rast selbst gerade sechs Jahre alt war. «Ich kann nur gewinnen und eigentlich nicht mehr verlieren, daher mache ich mir selbst keinen Druck», sagt der Pilot des Audi Sport Team Rosberg. «Wer hätte vor der Saison damit gerechnet, dass ich beim Finale noch um den Titel kämpfe? Die Chance ist noch da. Ein perfektes Wochenende mit zwei Pole-Positions und zwei Siegen würde schon fast ausreichen …»
Das ist René Rast am Ende seiner eindrucksvollen Rookie-Saison in der DTM durchaus zuzutrauen, nachdem der 30 Jahre alte Deutsche in diesem Jahr bereits drei Pole-Positions und drei Siege holte und viermal die schnellste Rennrunde fuhr.
«René ist einfach sensationell», sagt Teamchef Arno Zensen. «Wir hatten in der DTM in diesem Jahr erstmals zwei gleich starke Fahrer und führen deshalb die Teamwertung an, die wir uns nicht mehr nehmen lassen wollen. Es wäre unser erster Meisterpokal in der DTM, für den wir schon so lange hart arbeiten. Und unsere beiden Piloten hätten auch den Fahrertitel verdient. Was mit Jamie in Spielberg passiert ist, war wirklich bitter. Ich hatte Tränen in den Augen.»