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Stuck: «Für junge Fahrer ist das eine Katastrophe»

Von Andreas Reiners
Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck und Gerhard Berger sind sich einig: Sie hatten die schönste Zeit im Rennsport. Um eine Sache beneiden beide allerdings die heutige Generation.

Früher war alles besser, heißt es oft. Fragt man Ex-Rennfahrer, wird man aber fast genauso oft korrigiert. Denn früher war nicht alles besser, es war vor allem anders. Ein Beispiel, mit dem Ex-DTM-Fahrer gerne kommen: Früher war es im Fahrerlager familiärer.

Da wurde gegrillt, ein Bier getrunken, eine Zigarette geraucht. Ein aktueller DTM-Fahrer mit Bier und Kippe? Heute unvorstellbar. Schließlich bleibt heutzutage nichts mehr unbeobachtet, auch außerhalb der Strecke nicht.

«Dank der neuen Medien ist das für die Fahrer von heute eine Katastrophe. Du kannst ja nichts, gar nichts machen, ohne dass es sofort im Internet steht. Aber es ist halt so, du musst dich anpassen und kannst eben nicht mehr mit einem Jumbo auf einer Graspiste landen ... Die Jungs von heute haben trotzdem ihren Spaß, keine Sorge», sagte DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck dem kicker. Er ist sich mit DTM-Chef Gerhard Berger einig: «Wir hatten die schönste Zeit im Rennsport.»

Allerdings gibt es eine Sache, um die Berger und Stuck die aktuelle Generation beneiden: Die Sicherheit, vor allem in der DTM. Wie sicher die Boliden sind, zeigte sich in dieser Saison, als Gary Paffett und Mike Rockenfeller einen Horrorcrash nahezu unverletzt überstanden.

«Zu unserer Zeit hast du alle zwei Wochen jemanden zum Grab getragen. In dieser Hinsicht hat sich der Sport unglaublich entwickelt. Gott sei Dank und super», sagte Berger.

Den Status quo des deutschen Motorsports sieht Stuck generell gut aufgestellt, aber auch ausbaufähig. «Der Top-Wettbewerb ist sicher die DTM. Wir haben eine gute Rallyeszene, aber, das muss man deutlich sagen, eine sehr schwache und schlecht gemanagte Motorradszene. An dem Thema sind wir dran. Auch beim Thema Nachwuchsarbeit sind wir gut aufgestellt. Und aus der DTM kann man in die Formel 1 kommen», sagte er.

Was die Zukunft des Motorsports betrifft, sehe er in den nächsten fünf, sechs Jahren spannende Dinge kommen: «In der Formel 1 glaube ich, dass Bernie Ecclestones Nachfolger Chase Carey das hinbekommt und wieder mehr durchschaubaren Sport liefert. Auch die Formel E ist spannend – auf ihre Art, wenngleich sie die Formel 1 nie ersetzen wird.»

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