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BMW-Bilanz: Bittere Premiere in der DTM

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Für BMW hielt 2017 eine Premiere bereit. Eine eher unangenehme, unschöne. Denn erstmals seit der Rückkehr in die DTM 2012 blieben die Münchner ohne Titel.

Eine doch recht ungewohnte Situation. Die Gründe? Sind vielfältig. «Wir haben ein paar Fehler gemacht. Dass du nicht genug Sprit im Auto am Ende des Rennens hast, ist sicher nicht schön. Dass du am Nürburgring strategisch nicht optimal aufgestellt bist, wenn du mit allen Autos in die Box kommst und es dann doch nicht so stark regnet – wir haben zu viel liegen lassen. Das hätte besser laufen können. Die Fehler müssen wir selbstkritisch bei uns suchen und 2018 nicht mehr machen», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt.

Nicht genug im Sprit im Auto. Diese Geschichte ist wieder eine nach dem Motto: Hätte, hätte Fahrradkette. Denn wäre Marco Wittmann in Zandvoort wegen zu wenig Sprit an Bord der Sieg nicht aberkannt worden, hätte er 25 Punkte mehr auf dem Konto. Und hätte 185 Zähler und damit sechs mehr als der neue Champion René Rast. Doch das ist bekanntlich eine mehr als müßige Rechnung.

Generell hatte BMW anfangs Probleme, die in dieser Saison weicheren und kalten Reifen ans Arbeiten zu bekommen. «Im Qualifying die Reifen ins optimale Fenster zu bekommen, da haben wir eine Weile daran gearbeitet. Ich glaube, das haben wir zum Schluss sehr gut hinbekommen», sagte Marquardt. Dafür fiel auf, dass die Reifen dann im Rennen schneller abbauten als bei der Konkurrenz. Hat man zu viel Augenmerk auf das Qualifying gelegt? «Wenn du ein schnelles Auto im Qualifying hast und bekommst es dort hin, dann hast du generell auch die die Möglichkeit, ein schnelles Auto im Rennen zu haben. Auch wenn viele Faktoren da reinspielen.»

Unter dem Strich holte BMW vier Siege in 18 Rennen. Ein Highlight war ohne Frage der Heimsieg auf dem Norisring durch Bruno Spengler. «Wir hatten einige Fahrer, die immer um den Sieg gekämpft haben», sagte Marquardt.

Was auch an den Performance-Gewichten lag, damit konnte BMW den Rückstand lange ausgleichen, ging sogar als Favorit in die letzten beiden Events, da der Gewichtsvorteil im Vergleich zur Konkurrenz immens war. Doch dann wurden die Gewichte überraschend doch noch abgeschafft. Audi sicherte sich letztendlich alle drei Titel. Wittmann hätte es wenig überraschend lieber gesehen, wenn die Gewichte erst nach der Saison abgeschafft worden wären.

Marquardt gibt zu: Er hätte vor allem auf die Dauerdiskussionen um die politische Themen wie die Gewichte gut verzichten können. «Auf den Nerv gegangen ist mir definitiv, dass wir wahnsinnig viel diskutiert haben, was eigentlich nicht primär mit dem Sport zu tun hat. Sondern eher mit Themen, die nicht direkt mit Sport und Geschehnissen auf der Rennstrecke zu tun haben», sagte er und bilanzierte: «Wenn ich mir das Thema ohne Gewichte anschaue, dann sehe ich uns mit Mercedes sehr gut auf Augenhöhe. Das ist sehr eng beisammen. Audi hat einen Vorsprung und das muss man so akzeptieren.»

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