DTM und Rallycross: Tut sich Mattias Ekström das an?
Mattias Ekström
Macht Mattias Ekström in der DTM weiter oder nicht? Diese Frage beschäftigt nicht nur Audi, sondern auch seine Fans. Und natürlich auch die Tourenwagenserie, die eines ihrer Gesichter verlieren würde. Eine Entscheidung, wie sein Programm 2018 aussehen wird, soll bald fallen. «Es gibt noch ein wenig Diskussionsbedarf. Es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Das wird aber bald verkündet. Ich hoffe, dass es vor Weihnachten geregelt sein wird», sagte er zuletzt dtm.com. Offiziell ist bislang noch nichts.
Im Grunde ist aber recht wahrscheinlich, was der Schwede machen wird. Dafür reicht ein Blick auf die Kalender der beiden Serien, die in Frage kommen. Die DTM erhöht ihr Programm in der neuen Saison von neun auf zehn Events, die Rallycross-WM trägt zwölf Veranstaltungen aus.
Gleichzeitig erinnern wir uns an Ekströms Interview bei Bayern3, das er vor einigen Wochen gegeben hat. Dort sprach der 39-Jährige über sein Motorsport-Leben, das sein Privatleben stark beeinflusst. Schließlich hat Ekström zwei Kinder.
«Das ist hart für jede Partnerschaft. Auch die Kinder sehen mich nicht so oft. Ich wäre gerne jeden Tag mit den Kindern zuhause, aber eben auch auf der Rennstrecke, denn das hat auch nur eine gewisse Halbwertszeit», sagte er. Bereits das vergangene Jahr habe ihn zerrissen. Sein Sohn ist inzwischen sechs. «Die Kinder kommen in das Alter, in dem ich irre viel zurückbekomme. Ich merke, dass ich jetzt gerne mehr Zeit zuhause sein würde», sagte er.
Ganz aufhören will er nicht, das stellte er auch mehrmals klar. Aber: Startet er erneut Vollzeit in beiden Serien, wäre er praktisch gar nicht mehr Zuhause. Vom 28./29. April bis 9./10. Juni wäre er sieben Rennwochenenden am Stück unterwegs. Nach einer Woche Pause ginge es am 23./24. Juni weiter, bis zum 13./14. Oktober. Hieße: Von 17 weiteren Wochenenden wären in diesem Zeitraum ganze fünf frei. Ab August wären es nur noch zwei von elf Wochenenden. Fraglich, ob er sich und seiner Familie das noch einmal antut.
Stattdessen scheint es wahrscheinlicher, dass Ekström ein weiteres Jahr in der DTM absolvieren, sich voll und ganz auf die Tourenwagenserie konzentrieren wird. Zwei wichtige Dinge sprechen dafür: Zum einen die Frage, warum er auf eine Menge Geld verzichten sollte? Ekström gehört ohne Frage zu den Großverdienern in der DTM. Sein eigenes Rallycross-Team bleibt freilich sein Team, Teilzeit-Einsätze kann er dort ohne Probleme absolvieren.
Und natürlich die sportlichen Aussichten. Trotz des Audi-Engagements in der Rallycross-WM dürfte es auch 2018 schwer werden, gegen VW den Titel zu holen. In der DTM hat der zweimalige Meister einen titelfähigen Audi. Und natürlich nach seinem Vizetitel 2017 immer noch eine Rechnung offen.