Mielke: «Die ewige Meckerei muss endlich aufhören»
Eddie Mielke und Timo Scheider
Denn: Mercedes steigt nach 2018 aus, und die Zukunft ist, Stand jetzt, komplett offen. DTM-Chef Gerhard Berger sucht weiterhin fieberhaft nach einem Ersatz, ist aber noch nicht fündig geworden.
Es gibt nicht wenige, die die DTM bereits jetzt beerdigen. Eddie Mielke wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen.
«Die ewige Meckerei, für die wir hier in Deutschland bekannt sind, muss doch endlich mal aufhören. Ich kann das nicht nachvollziehen», sagte der Kult-Kommentator quotenmeter.de. Mielke gehört mit den Moderatoren Andrea Kaiser und Matthias Killing sowie dem Experten Timo Scheider zum Sat.1-Team.
Mielke wählt einen Vergleich aus dem Eishockey. Die deutsche Nationalmannschaft erreichte bei den Olympischen Winterspielen sensationell das Finale, scheiterte dort erst dramatisch an Gastgeber Russland. Mielke: «Die Sportart war ein Jahrzehnt lang quasi komplett tot. Das hat kaum wen interessiert. Dann kommen wir sensationell ins Olympia-Finale und plötzlich sind die Jungs Helden und jeder spricht darüber. Mir geht das alles zu schnell.»
Es gebe in der DTM Probleme, die aber der Serienchef Gerhard Berger lösen könne: «Er hat schon erste Ansätze präsentiert und die erachte ich als vielversprechend. Viel wird von dem Jahr 2018 abhängen. Danach werden wir sehen, wie sich die DTM als Gesamtpaket aus Sport, Strukturen und Quote, darstellt. Ich sehe das alles nicht so dramatisch wie andere. Entsprechend hat Gerhard Berger eigentlich auch nicht den Auftrag die DTM zu retten, sondern nur den, sie geschickt weiterzuentwickeln.»
Mielke und Scheider kennen sich gut, und sie harmonieren auch gut zusammen, wie die erste Session in Hockenheim bereits bewies. Mielke kündigt noch mehr an: «Es soll lustig werden, aber auch emotional und natürlich fachlich. Es ist uns wichtig, dass Timo Klartext spricht – und das kann er wirklich. Wir haben in jedem Fall eine Baustelle weniger. Oft ist es ja so, dass Kommentator und Co-Kommentator erst lernen müssen, miteinander zu agieren. Wir beiden haben uns schon aneinander gewöhnt.»
Was muss seiner Meinung nach noch an Impulsen kommen? «Es muss vielleicht noch ein bisschen Antrieb weg, ein bisschen mehr PS hinzu. Ich denke, den Zuschauern ist es letztlich egal, ob die Rundenzeiten um zwei Sekunden schneller werden. Sie wollen schöne Überholmanöver sehen. Auf der Strecke muss es Action geben. Es darf auch nicht sein, dass Autos direkt bei jeder kleinen Berührung schon kaputt gehen. Wir wollen kein prozessionsartiges Fahren. Tourenwagen lebt von Zweikämpfen. Grundsätzlich empfehle ich aber, dass wir jetzt nicht alles an der DTM verändern.»