Formel 1: Ein selten kurioser Unfall

Mercedes-Teamchef: «Kann Karrieren beeinflussen»

Von Andreas Reiners
Mercedes ist stark unterwegs

Mercedes ist stark unterwegs

Die DTM-Saison 2018 hat eine Menge zu bieten: Abwechslung, Action, Crashs, Dramen, Geschichten. In Budapest schrieb Mercedes einen Großteil an den großen Storys des dritten Rennwochenendes mit.

Am Samstag erst der Doppelsieg mit dem sehr faden Beigeschmack der Teamorder, die im Raum stand. Ob es das nun war oder nicht: Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz musste sich bis in den Sonntag hinein erklären, der Doppelsieg rückte in den Hintergrund.

Am Sonntag rückten dann die kompletten sportlichen Geschehnisse in den Hintergrund, als es bei Regen in der Boxengasse zu drei Crashs und dramatischen Szenen mit insgesamt sieben Verletzten kam. Ein Sportwart verletzte sich schwer, ist aber wieder auf dem Wege der Besserung.

«Es war sicher eines der emotionsreichsten DTM-Wochenenden, die wir je hatten. In dem Moment, wenn Menschen verletzt werden, ist das sportliche Ergebnis nur noch sekundär. Es war sicher ein Schock für alle Beteiligten, als es zu den Situationen in der Boxengasse kam. Wir hoffen alle, dass die verletzten Personen schnellstmöglich wieder gesund werden. Das ist das Allerwichtigste«, sagte Fritz.

Das Bittere für ihn: Durch die Ereignisse war Mercedes der große Verlierer. Sechs Autos unter den ersten Sieben in der Startaufstellung, Mercedes sowieso stark unterwegs: Nicht umsonst hatte BMW-Pilot Timo Glock im Nachhinein geunkt, dass Mercedes durchaus einen Sechsfach-Sieg hätte holen können.

Doch genauso wie Chaos und Regen BMW zu einem Dreifachsieg spülte, ging Mercedes unter. Nach den Disqualifikationen von Lucas Auer und Edoardo Mortara aufgrund ihrer Unfälle in der Boxengasse landete bloß Paul di Resta als Fünfter in den Punkten.

«Zum sportlichen Ergebnis will ich eigentlich gar nicht viel sagen. Aber klar, ist es sehr frustrierend, wenn man eigentlich auf dem Weg ist, viele Punkte einzufahren und am Ende des Tages die stärksten Konkurrenten auf dem Podium stehen. Wir werden jetzt sicher nicht den verlorenen Punkten nachtrauern, sondern uns darauf konzentrieren, am Norisring zurückzuschlagen», sagte Fritz.

Die Ereignisse von Budapest werden inzwischen aufgearbeitet, die Beteiligten führen intensive Diskussionen, wie so etwas in Zukunft verhindert oder was grundsätzlich verbessert werden kann. Die DTM hatte sich bereits am Montag gegen Kritik gewehrt, dass man das Rennen bereits nach dem ersten Unfall hätte abbrechen müssen.

«Die Rennleitung hat in Situationen wie am Sonntag einen sehr, sehr schweren Job. Hier müssen Entscheidungen in Sekunden getroffen werden», zeigt Fritz Verständnis.

Aber: «Die Tragweite dieser Entscheidungen beeinflusst aber nicht nur die Sicherheit aller Beteiligten sowie das Renngeschehen, sondern auch Meisterschaften und eventuell sogar Karrieren.» Gerade bei den Mercedes-Piloten geht es angesichts des Ausstiegs ganz besonders um die eigene Zukunft. Und: Es geht in die heiße Phase, was die Entscheidung für einen bestimmten Fahrer angeht. Irgendwann in den kommenden Wochen legen sich die Hersteller in der Regel auf einen oder zwei Piloten fest, die es zu unterstützen gilt.

Fritz freut sich, dass er trotz des bitteren Budapest-Sonntags weiterhin einige Titelkandidaten hat. Timo Glock (BMW) führt mit 90 Punkten vor Gary Paffett (79), di Resta (67) und Auer (55). «Es ist ein sehr gutes Gefühl, wenn du weißt, dass du um Siege mitfahren kannst und Chancen hast, im Titelkampf ein Wort mitzusprechen. Timo führt zwar im Moment, aber wir haben einige Fahrer in Schlagdistanz. Es wird bei den nächsten Rennen also alles andere als langweilig werden.»

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