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Glock kann den Norisring nicht: Bitte mal absperren!

Von Andreas Reiners
Timo Glock

Timo Glock

Es gibt Strecken, da kann sich ein Rennfahrer die Augen verbinden und performt trotzdem. Das sind Selbstläufer, der Pilot fühlt sich ganz besonders wohl, alles läuft rund, in einem steten Flow.

Und dann gibt es die Strecken, die gar nicht gehen. Da findet der Fahrer seinen Rhythmus nicht. Jahr für Jahr nicht, egal, was er auch macht und probiert. Im Fall von Timo Glock ist das der Norisring.

Als Gesamtführender reiste er nach Nürnberg. Die Ausbeute: zwei zehnte Plätze, also zwei magere Punkte, womit er 92 Zähler auf dem Konto hat. Damit rutschte er hinter das Mercedes-Duo Gary Paffett (99) und Edoardo Mortara (93) sowie seinen BMW-Teamkollegen Marco Wittmann (92) auf Platz vier ab. «Ich kam nicht in den Rhythmus wie auf anderen Strecken. Irgendwie war das unrund an diesem Wochenende», resümierte er.

Was bedeutet unrund? Wie fühlt sich an, wenn man sich unwohl fühlt im Auto? «Wenn man sich wohlfühlt, weißt du immer genau, was du machen musst und kannst mit dem Auto alles machen. Dass man etwas später bremsen oder in die Kurve schneller reinrollen kann zum Beispiel. Das ist in jeder Runde gleich. Aber wenn die Balance nicht stimmt, ist das Auto in jeder Runde immer wieder anders und du kannst ihm nicht so vertrauen und dich nicht darauf einstellen.»

In der DTM ist es dann auch nicht so einfach, so ein Wochenende in der kurzen Zeit runder zu machen. Glock nahm es mit Humor. «Wir testen ja nicht, wie soll ich dann hier was lernen? Ich kann ja in Nürnberg anrufen, ob sie für mich mal absperren. Wenn, dann müsste ich Marco hinterherfahren, um was zu lernen. Aber, der war halt weg», scherzte Glock. Sein Teamkollege Wittmann wurde im ersten Rennen Dritter, den zweiten Lauf gewann er.

Es ist enger geworden an der Spitze, es ist kein Zweikampf mehr, sondern ein Fünfkampf. «Damit hatte ich gerechnet. Irgendwann kommt das Wochenende, an dem zwei, drei straucheln und dann rückt alles nach. Das war mir klar, dass das irgendwann passiert.»

Wie sieht er die Rollen in den kommenden Wochen verteilt? «Zandvoort war in der Vergangenheit für uns immer gut. Spielberg war auch okay, obwohl es da lange geradeaus geht, da ist der Mercedes schon schnell. Es ist insgesamt ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für Mercedes. Die Möglichkeit jedes Mal vorne fünf, sechs Autos reinzustellen, gibt ihnen allerdings taktisch eine gute Ausgangsposition für die Rennen.»

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